Kurze Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine

Herrnhut wird 1722 gegründet, doch seine Geschichte beginnt viel früher. 500 Jahre davor entsteht in Böhmen die erste Brüder Unität. Infolge der Gegenreformation kommen sie als Glaubensflüchtlinge auf das Gut von Graf von Zinzendorf in der Oberlausitz (Sachsen). Er gewährt ihnen Asyl. Herrnhut, eine christliche Glaubensgemeinschaft entsteht.

Die Ausstrahlung dieser neuen Arbeits- und Lebensgemeinschaft erreicht in kürzester Zeit Menschen aus anderen Kirchen. Es sind nicht zuletzt die besonderen Gaben des Grafen Zinzendorf, der seine vom Pietismus geprägte Theologie weiterentwickelt. Die Bindung an Jesus Christus als das unsichtbare Haupt der Gemeinde formt die neue Gemeinschaft (daher Gemeine und nicht Gemeinde) und die Freude über die Erlösung gibt ihr ein frohes Gepräge. Sämtliche Lebensbereiche werden als Dienst an den Brüdern und am Nächsten in die Lebensordnung einbezogen.

1732 beginnt die Missionsarbeit in der Karibik. Auf allen Kontinenten entstehen Missionsstationen. Die Brüdergemeine wird eine selbstständige Kirche. Heute ist die Evangelische Brüdergemeine in Deutschland nur noch eine von weltweit 19 Provinzen mit rund 825000 Mitgliedern. Nach wie vor nimmt sie ihre missionarischen Aufgaben wahr und unterstützt vor allem die Brüdergemeine in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika.