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Blindschleiche (Dirk Diehl)
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Auf unserer Startseite veröffentlichen wir Beobachtungs-Hinweise. Wir haben unsere Tips hier nach Monaten sortiert abgelegt, damit Sie je nach Jahreszeit Anregungen für eigenes Beobachten in Langstadt und Umgebung abrufen können.
Natur-Tipps
Januar
Februar
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Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
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Kontakt zum NABU
  Januar
Eichhörnchen am Winterdepot (30.12.2007)
Das Eichhörnchen hat sich in den letzten Jahren verstärkt den Ortsbereich von Langstadt erschlossen. Im Sommer ist es nicht gut zu beobachten, dann sind die Tiere im Laubwerk der Bäume verborgen. Für den Winter vergräbt das Eichhörnchen im Herbst Nüsse und andere Sämereien. Das Tier unterbricht alle paar Tage seinen Winterschlaf um sich aus seinem Depot mit der notwendigen Nahrung zu versorgen. Da nun auch einzelne Eichhörnchen-Individuen im Ortsbereich von Langstadt überwintern, kann man dieses Verhalten - sozusagen vom Wohnzimmerfenster aus - beobachten.
 
Graureiher auf Mäusejagd (3.1.2023)
Im Winter ist nicht nur der auffällige weiße Silberreiher auf den Wiesen um Langstadt und Harpertshausen präsent, auch der ganzjährig anzutreffende Graureiher steht dort und hofft auf Mäusebeute. Die Amphibien sind im Winterversteck, auch Fische sind weniger aktiv und schwerer zu finden. So werden die Mäuse zur Hauptbeute - und im Winter ist die graue Färbung des Vogels durchaus eine gute Tarnung. Nicht nur für die Mäuse, auch für uns Menschen. Achten Sie einmal darauf - sie werden sich wundern, wie oft sie den Vogel beinahe übersehen hätten, obwohl er recht groß ist.
Amselspuren im Schnee (8.1.2009)
Wenn es schneit, haben es viele Tiere nicht mehr so einfach, an ihre Nahrung zu kommen. Für den Naturfreund bietet sich dagegen die Gelegenheit, überall ungewohnt deutliche Spuren vom Leben der der Tiere im Schnee zu finden. Eine weit verbreitete Spurenlegerin ist die Amsel. Sie hat im Vergleich zu den sonst in den Gärten auftretenden Singvögeln große Fußabdrücke von rund 4 cm Länge. Außerdem findet man "Grabungsstellen". Dort, wo die Amsel eine geringere Schneedecke über Laub oder Grasresten findet, arbeitet sie sich durch den Schnee und wirft das Pflanzenmaterial herum, um eventuell dazwischen befindliche Insekten und Würmer aufzuspüren.
Die Schneelage ist also eine gute Zeit, die Vielzahl der Aktivitäten der Amsel in Garten, Wald und Hecke wahrzunehmen.
Ein Silberreiher als Wintergast (10.1.2012)
Wer in den letzten Tagen im Feld unterwegs war, hat vielleicht einen großen, weißen Reiher bemerkt. Es ist ein Silberreiher. Diese Art wurde früher nur ganz vereinzelt in unserer Region beobachtet, aber nun ist das Tier öfter zu sehen. Im letzten Winter hielt sich ein Exemplar über Wochen bei Langstadt auf, oft war der Vogel am Länderbach zu sehen. So nahe an Langstadt rückte das Tier aber erst, als es eine längere Schneelage gab. So ist der Vogel scheuer und mehr im freien Feld und auf Wiesen zu sehen.
Achten Sie doch darauf: wie lange wird der Silberreiher diesmal bei Langstadt bleiben? Wir freuen uns über eine kurze Mitteilung, wann, wo und vom Wem der Vogel gesehen wurde.
Kornweihe auf der Jagd (14.1.2024)
Nur im Winter ist ein Geifvogel in unserer Region anzutreffen, der sich deutlich von den sonst zu beobachtenden Greifvögeln unterscheidet: Die Kornweihe. Auffällig sind besonders die Männchen, die mit ihrem hellgrauem Rücken und der rein weißen Brust, kombiniert mit schwarzen Flügelspitzen recht auffällig sind. Meist fliegen die Tiere in gaukelndem Flug wenige Meter über Wiesen und Feldern, um in raschen Wendungen mögliche Beute am Boden zu greifen. Die Weibchen sind braun und daher schwerer zu entdecken. Da muß schon genauer hingeschaut werden, um Unterschiede zu anderen Greifvögeln -wie die V-förmige Flügelhaltung beim Gleiten, die markanten Schwanzbinden oder der Helle Ring um die Augen - zu bemerken.
In den vergangenen Wochen wurde wiederholt ein Männchen der Kornweihe auf der Jagd um Langstadt und Harpertshausen beobachtet. Halten Sie also die Augen offen, denn im Frühjahr verschwinden die Vögel wieder.
Die Mistel (14.1.2022)
Im Winter sind die Laubbäume kahl - doch Manche tragen grün beblätterte Pflanzen, die nun besonders auffallen: Misteln. Es ist ein Halbschmarotzer, der auf Bäumen wächst und Wasser und Nährsalze aus den Leitungsbahnen der Bäume bezieht. Nähr- und Körperbaustoffe stellt die Mistel selbst per Photosynthese her. Eine Art wächst auf Nadelbäumen - vor allem auf Kiefer - und Eine auf Laubbäumen - vor allem auf Pappeln und Obstbäumen. In normalen Jahren machen die Misteln einem Baum nicht viel aus, doch bei Streß - z.B. durch Trockenjahre - kann ein Befall für den geschwächten Baum bedrohlich werden. Schon seit Jahren wird darüber diskutiert, ob sich die Mistel ausgebreitet hat - in manchen Regionen ist wohl kaum noch ein Obstbaum ohne Mistelbesatz. Nun will der NABU konkrete Zahlen ermitteln und hat eine jährliche Mistelzählung angefangen, an der sich Alle beteiligen können. Schauen Sie sich um nach Grundstücken mit Bäumen und zählen Sie jedes Jahr im Winter die Misteln darauf. Das Ergebnis können Sie über Naturgucker melden. Über die Jahre wird sich zeigen, ob der subjektive Eindruck einer Zunahme zutrifft oder nicht.
Winterzeit - Wintergäste (15.1.2006)
An den Kiesgruben rund um Langstadt sind Entenansammlungen zu sehen, die vorwiegend aus Stockente, Reiherente und Tafelente bestehen. Regelmäßig sind außerdem Bläßhuhn, Höckerschwan, Haubentaucher und Kormoran anwesend. Gelegentlich kann man dazwischen aber auch einen Säger, Pfeifente, Singschwan oder eine andere seltene Art entdecken.

Amerikaner (Amerikanische Kiefernwanze) überwintert in der guten Stube (16.1.2019)
Im vergangenen Jahr trat ein Neubürger erstmal sehr auffällig auf: Die Amerikanische Kiefernwanze hatte starke Bestände aufgebaut. Das Tier stammt aus Amerika und ist seit ca. 1999 in Europa zu finden. Seitdem hat es von Italien aus, wo es zuerst bemerkt wurde, große Teile Europas besiedelt. Im Winter kommen die Tiere gerne in Gebäude; sie überwintern etwa in Rolladenkästen, aber auch mit Kaminholz gelangen die Wanzen nicht selten in Wohnungen. Die recht große Wanze mit den auffällig verbreiterten Hinterschienen ist unverkennbar und harmlos. Negative Auswirkungen auf heimische Arten scheint sie keine zu haben. So können wir ruhig beobachten, wie sich die Ausbreitung der Art weiter entwickelt.
Das Rebhuhn trotzt dem Winter (17.1.2010)
Die Hühnervögel sind mit drei Arten in Langstadt vertreten. Das Rebhuhn ist eine dieser Arten. Der gut taubengroße Vogel war lange Jahre nicht mehr alljährlicher Brutvogel in Langstadt. Nach einer leichten Erholung kann man die Art nun aber wieder regelmäßig in Langstadt beobachten. Im Winter rücken die Tiere etwas näher an die Siedlungen heran; insbesondere die Nähe der Bauernhöfe ist für das Rebhuhn attraktiv. In Nachbarschaft zu den Höfen verbergen sich die Tiere in Äckern mit Winterfrucht oder in Brachäckern. Von dort aus führt die Nahrungssuche sicher auch gelegentlich auf den Bauernhof, in der Hoffnung auf ein wenig verlorenes Futtergetreide oder Silage.
Bei Schneefall lassen sich die Tiere einschneien und nutzen so den Schnee als zusätzliche Isolation gegen übermäßige Kälte. Probleme bereitet es den Tieren nur, wenn häufig Störungen am Winterlager auftreten. Die Tiere fliegen auf und müssen sich ein neues Versteck suchen. Dafür wird zusätzliche Energie verbraucht. Sollten Sie ein Exemplar des Rebhuhns entdecken, halten Sie bitte Abstand, damit die Tiere gut durch den Winter kommen.
Der Erlenzeisig besucht Langstadt (21.1.2007)
Jetzt fallen in Langstadt öfter Kleinvogelschwärme auf, die sich vorwiegend in Erlen aufhalten. Dort verzehren die Tiere den Erlensamen. Sie kommen aber auch an Futterstellen. Es ist der Erlenzeisig.
Im Sommer ist dieser Vogel kaum zu beobachten, nur selten begegnet man dann dem einzelgängerisch im Wald lebenden Vogel. Über seinen Brutbestand bei uns ist wenig bekannt, während er im Winter zahlreich zu beobachten ist. Die Winterzeit sollte man nutzen, diesen schmucken Vogel näher zu betrachten - So erkennt man ihn in der warmen Jahreszeit vielleicht wieder.
Kernbeißer an der Futterstelle (30.1.2014)
Der Kernbeißer ist der größte heimische Finkenvogel. Auffällig ist neben seiner Größe, die fast der des Stares entspricht, der große und kräftige Schnabel. Mit diesem Schnabel kann der Vogel auch recht harte Kerne öffnen, um an den Samen heranzukommen. Dazu gehören beispielsweise Hainbuchen- und Wildkirschensamen. Während die Art im Sommer eher unauffällig in Laubmischwäldern lebt, bietet die Winterzeit eine bessere Aussicht, den Vogel zu Gesicht zu bekommen: Dann sucht er auch Vogelfutterstellen in den Orten auf. Achten Sie einmal auf den beigebraunen Vogel mit den auffällig weiß-und blauschwarz kontrastierenden Flügeln.
Nilgans auf dem Vormarsch (31.1.2016)
Die Nilgans brütet erst seit wenigen Jahren regelmäßig im Kreis. Wie der Name schon vermuten läßt, ist der Vogel ein Neubürger, der als Parkvogel nach Mitteleuropa kam und inzwischen fest etabliert ist. Im Feld zwischen Langstadt und Kleestadt ist ein Pärchen regelmäßig zu beobachten. Auch um den Burghof vor dem Wingertsberg hält sich oft ein Paar auf. Mit dem dunklen Fleck um die Augen und den im Flug auffällig kontrastierenden schwarzen Schwingen und den weißen Flügelfledern ist der Vogel unverkennbar.
 
Februar
Gänse zu Gast (2.2.2008)
Im westlichen Teil der Langstädter Gemarkung sind jetzt Gänse zu beobachten: Sie halten sich regelmäßig auf Äckern zur Nahrungssuche auf. In diesem Jahr sind es rund 50 Exemplare, die oft bis an den Nordwestrand von Langstadt herankommen. Der dunkle Augenfleck, sowie die besonders im Flug auffallend kontrastreich rotbraun, schwarz und weiß gefärbten Flügel, charakterisieren die Tiere als Nilgans. Diese aus Afrika stammende Vogelart wurde als Park- und Ziervogel eingeführt und hat inzwischen an diversen Stellen im Altkreis Dieburg erfolgreich gebrütet. Die größte Zahl von Wintergästen im Kreisgebeit scheint die Art in Langstadt aufzuweisen.
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Meisen mit langen Schwänzen schwänzeln in den Gärten herum (Schwanzmeise) (2.2.2009)
Oft ist sind Rufe das erste, was von der Schwanzmeise bemerkt wird. Wer die wie tsirrr - tsirrr - tsirrr klingenden Rufe hört, sollte sich umsehen. Im nächsten Baum oder Busch turnen dann oft kleine Federbälle mit "langem Stiel" herum, letzterer ist der auffällig lange Schwanz, der dem Vogel seinen Namen gab. So gut wie nie sieht man einen Vogel allein, und im Winter können mehr als 20 Individuen der Schwanzmeise - Spalten von Astgabeln und Knospen nach überwinternden Insekten und Insekten-Eiern absuchend - beisammen sein. Die Schwanzmeise ist immer in Bewegung. Es ist daher nicht leicht zu sehen, ob es sich um die weißköpfige Form handelt, oder um die mit dem Schwarzen Augenstreif, wie auf dem Bild dargestellt. Also Ohren auf, überall wo Hecken und Baumbestände sind und beim charakteristischen Ruf hingeschaut; Im Winter ist die Schwanzmeise noch am besten zu beobachten.
Wer sieht die meisten Bussarde? (12.2.2007)
Wer von Langstadt Richtung Kleestadt oder nach Harpertshausen unterwegs ist, hat es vielleicht schon bemerkt: Auffällig zahlreich sitzen dort auf den Feldern und Wiesen große Greifvögel. Die meisten sitzen am Boden, nur wenige in Bäumen oder auf Pfosten. Es sind alles Bussarde, in der Regel Exemplare des bei uns auch im Sommer anwesenden Mäusebussards. Nun halten sich außer den Brutpaaren noch Gäste aus den nördlichen Regionen bei uns auf, die dem dortigen harten Winter ausgewichen sind. So wurden im Januar 2007 zwischen Langstadt und Kleestadt bis zu 13 Exemplare gleichzeitig gezählt.
Achten Sie doch in Zukunft auf die prachtvollen Vögel, von denen keine zwei exakt gleich gemustert sind. Vielleicht zählen Sie einmal mehr Individuen als 13?
Seidenschwanzbeobachtungen melden! (15.2.2006)
Im vergangenen Winter geisterten Berichte über diesen Vogel aus dem Norden durch die Presse, der so zahlreich wie schon lange nicht mehr den Weg nach Mitteleuropa fand. Jahresweise ist das Tier bei uns überhaupt nicht zu beobachten. Für diesen Winter liegen bereits einige Beobachtungen vor, auch Hinweise aus unserem Nachbarort Kleestadt gibt es.
Wenn Sie den Seidenschwanz entdecken, würden wir uns über Ihre Mitteilung über Fundort, Anzahl und Beobachter freuen.

Schmetterlinge im Vorfrühling (15.2.2017)
Die milden Tage des Februars locken die ersten Insekten aus ihren Winterverstecken. So war am 16.2. auch der erste Tagfalter in Langstadt gemeldet worden: Ein Admiral (Vanessa atalanta) hat offensichtlich bis dahin erfolgreich den Winter überstanden und sonnte sich im Ortsbereich. Das ist insofern interessant, als der Falter früher kaum als Überwinterer aufgetreten ist; die Herbstgeneration pflegte nach Süden zu fliegen, um z.B. in Nordafrika unserem Winter auszuweichen. Das scheint nicht mehr so nötig, und so kommen wir in den Genuß farbenprächtiger Schmetterlinge im zeitigen Frühjahr. Denken Sie auch daran, Ihren Dachboden bei mildem Wetter zu kontrollieren und ggf. den Insekten, die sich auf dem Dachboden über den Winter versteckt haben, das Fenster zu öffnen.
Der Kranich kehrt zurück (18.2.2015)
Noch sind wir gedanklich im Winter, aber die relativ milden Wetterverhältnisse verleiten schon erste Trupps von Zugvögeln zur Rückkehr nach Norden. So auch der Kranich, von dem über Langstadt schon ein Trupp gesichtet wurde. Während der herbstliche Zug bei dieser Art oft auf eine enges Zeitfenster begrenzt stattfindet und deshalb sehr auffällig ist, zieht sich der Rückflug über mehrere Monate hin. Dennoch: Wer auf das melodische Trompeten der Vögel achtet, kann sie jetzt schon beobachten. Und mit viel Glück landet vielleicht auch mal wieder ein Trupp in Langstadt, zumindest aber in den revitalisierten Auenbereichen wie Hergershäuser Wiesen oder am Reinheimer Teich.
Erstes Flöten der Amsel (20.2.2010)
Es ist zwar noch winterlich, aber die Vögel spüren die länger werdenden Tage. Sowie die Tage nicht so kalt sind, entwischen den Amsel-Männchen erste zarte Balztöne. Die Tiere haben hier ausgeharrt, um die Ersten beim Besetzen der Brutreviere zu sein. Und an der Tageslänge spüren die Vögel: der Frühling kann jeden Tag kommen. Und so künden ihre ersten zaghaften Flötentöne auch uns Menschen vom nahenden Ende der kalten Jahreszeit. Achten Sie darauf - nie haben Sie zartere Töne aus dem Schnabel einer Amsel gehört!
Fliegen nach dem Winter (22.2.2012)
Mit den ersten etwas wärmeren Tagen kommen auch die ersten Insekten wieder zum Vorschein. Es sind vor allem Insekten, die als fertige Insekten überwintern - und dazu gehören auch etliche Fliegenarten. Da sind es vor allem dicke Brummer, die nun auffallen. Sie laufen, klamm und oft gar nicht flugfähig an Hauswänden herum und hoffen auf ein paar Sonnenstrahlen, die sie sowewit erwärmen, daß ein Flug möglich wird. Fliegen überwintern oft in Anzahl auf Dachböden oder in Rolladenkästen. Gerade im letzteren Fall gelangen die Tiere leicht beim Lüften - oder auch durch die Gurttöffnung - in die warme Stube und so Mancher fragt sich vielleicht, wo in dieser doch noch recht kühlen Jahreszeit die Fliege herkommt.
Die Holzbiene ist unterwegs (28.2.2024)
Schon recht früh im Jahr kann ein auffälliges großes Insekt beobachtet werden. Einer Hummel ähnlich, aber schwarz mit blaumetallisch schillernden braunen Flügeln ist eine gewisse Verwandtschaft zu Hummeln nahliegend, aber es ist eine andere Bienengattung, nämlich die der Holzbienen (Xylocopa). Die heimischen Holzbienen bilden keine Staaten, sondern jedes Weibchen nagt eigene Brutgänge in morsches Holz, die sie Zug um Zug mit Pollen versieht und ein Ei dazulegt. Auf diese Weise füllt sie die Gänge mit mehren Kammern. Bei ausreichender Wärme kommen die fertig entwickelten Insekten schließlich aus den Kammern heraus. Normalerweise nach dem Winter, manchmal aber auch schon im Herbst. Dann kehren sie zur Überwinterung nochmal in ihre Gänge zurück. Für uns ist das Tier ein Frühlingsbote, der im Zuge des Klimawandels aber immer öfters im Herbst schon soweit gereift ist, daß er da schon mal "vor die Türe schaut".
 
März
Grasfrosch auf Brautschau (1.3.2008)
Nun hat milde Witterung noch im Februar die Wanderung der Frösche und Kröten zu den Laichgewässern ausgelöst. Die auffälligste Laichwanderung in Langstadt ist beim Grasfrosch im Markwald zu beobachten. Treffen sich Männchen und Weibchen bei der Anwanderung, sichert sich das Männchen das Weibchen zur Fortpflanzung, in dem es sich an ihm festklammert und zum Laichgewässer tragen läßt. Glücklicherweise sind Wanderrouten der Amphibien in Langstadt kaum von Straßen durchschnitten. Lediglich zum Fischteich hin kommen einzelne Tiere kurz nach dem Ortsausgang Richtung Kleestadt zu Tode.
Leider legt der Grasfrosch seine Eier gerne in Flutmulden und Entwässerungsgräben ab. Da jedoch das Wasser nicht mehr so lange in den Wiesen steht wie einst, gehen die Larven meist zugrunde. Wenn Sie einen solchen Platz bemerken, teilen Sie uns das doch mit. Wir können den Tiere eine Chance geben, in dem wir die Larven in einen der von uns geschaffenen Tümpel umsetzen.

Kröten auf dem Weg zum Geburtsgewässer (7.3.2009)
Zu dieser Jahreszeit sind nachts - insbesondere in regenerischen Nächten mit mehr als 5 Grad Celsius Lufttemperatur - häufiger "kleine braune Klumpen" auf der Straße zu beobachten. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese Klumpen als Amphibien auf der Wanderschaft zu ihrem Laichgewässer. Bei der Erdkröte ist dies in der Regel auch das Gewässer, in dem das Tier sich selbst entwickelte. Trifft ein Männchen auf ein Weibchen, klettert es auf den Rücken des Weibchens und sichert sich das Weibchen durch einen Klammergriff für die Paarung bei der Ankunft am Laichgewässer. Die Wanderung ist nicht ungefährlich; wo Straßen gequert werden, kann es zu vielen Todesfällen kommen. Darum also aufgepaßt! - Beim Beobachtungsspaziergang entlang von Gewässern ebenso wie beim Autofahren; Beim ersteren, um der Erdkröte mit ihrem kupferfarbenen Auge zu begegnen. Beim Autofahren, um möglichst keines der Tiere zu überfahren.
Der Zitronenfalter erwacht aus der Winterstarre (16.3.2010)
Kaum erwärmen die ersten Sonnenstrahlen den Boden ein wenig, fliegen auch schon die ersten Schmetterlinge. Meist ist es der Zitronenfalter, der als erster Tagfalter des Jahres unterwegs ist. Die Falter überwintern nur wenig geschützt in dichtem Pflanzengewirr in Bodennähe und bekommen entsprechend schnell mit, wenn die Temperaturen steigen. Schon bei einer Tagestemperatur von ca. 15°C sind die Falter unterwegs auf der Suche nach den ersten Frühblühern.
Bei uns ist der Zitronenfalter unverwechselbar. Keine weitere heimische Tagfalterart weist die gelbe (das Männchen) bzw. gelbgrüne Färbung (das Weibchen) auf und hat die Flügelform mit den "Spitzen" an Vorder- und Hinterflügel.
Das Märzveilchen - ein Indikator für das Kleinklima (17.3.2007)
Bestimmt ist Ihnen bei Ihren Frühjahrsspaziergängen schon einmal ein wildes Veilchen aufgefallen, das von Februar bis April entlang von Hecken, an Waldrändern oder in lückigen Wiesen in Blüte angetroffen werden kann. Meist blüht es blauviolett, manchmal aber auch weiß.
Das Märzveilchen (Viola odorata) kommt je nach lokalklimatischer Situation zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Blüte. An besonders begünstigten Stellen wie sonnigen Heckenrändern blühten die ersten Exemplare in diesem Jahr bereits Mitte Februar. Je kühler ein Standort ist, je später blüht dort das Veilchen.
So reicht die Blütezeit der Art bis in den April und ermöglicht es so, über eine Karte mit den eingetragenen Blütezeitpunkten eine einfache Mikroklimakarte für die entsprechenden Standorte zu erstellen.
Übrigens: Adebar kommt..... (20.3.2006)
Der Wappenvogel des NABU, der Weißstorch, kommt nun aus seinen Wintergebieten zurück zu uns. Insbesondere im Gersprenztal hat man gute Chancen, einen der Heimkehrer zu Gesicht zu bekommen.
Singvögel im Zugstau (23.3.2018)
Die letzten Tage waren eher wechselhaft und von einem Kälteeinbruch bestimmt. Da kam auch der Heimzug der Vögel in ihre Brutgebiete ins Stocken. Auffällig viele Drosseln und Finken treiben sich derzeit in den Gärten herum und versuchen, unter den zeitweise ziemlich widrigen Bedingungen ihre Fettreserven aufzufüllen.
Im Prinzip warten die Vögel auf besseres Wetter und freuen sich über Futterstellen in den Gärten, wo das eine oder andere Nahrungsbröckchen zu haben ist. Das ist eine günstige Gelegenheit, die scheinbar alltäglichen Vögel genauer zu beobachten und manchmal ist es dann keine Singdrossel oder ein Buchfink, sondern die nordische Rotdrossel oder ein Bergfink, den Sie beobachten.
Fledermäuse beenden den Winterschlaf (25.3.2016)
Für viele Fledermäuse markiert der März das Ende der Winterschlafperiode. Mit den allmählich steigenden Temperaturen nimmt die Aktivität der Frühlingsinsekten zu und Arten wie die Zwergfldermaus sind zunehmend aktiv. So lohnt es sich wieder für den Fledermausfreund, in der Dämmerung nach den Tieren Ausschau zu halten. Und da die Nächte noch schnell kalt werden, sind die Fledermäuse oft schon recht früh unterwegs. Das bedeutet relativ gute Sichtbedingungen bei der abendlichen Beobachtung, die sich besonders an geschützten Stellen lohnen kann.
Hummeln suchen Wohnung (27.3.2021)
Mit den wärmeren Tagen beginnt nun auch wieder die Zeit der Insekten. Zu den ersten Fliegern des Frühjahrs gehören die Hummeln. Sie kommen mit relativ geringen Temperaturen klar und sind oft die ersten Blütenbesucher des Jahres. Diese Bienengruppe gründet einjährlige Völker. So sind nun die Jungköniginnen nicht nur auf der Suche nach Nahrung, sondern auch nach einem geeigneten Niststandort unterwegs.
Sie können den Hummeln helfen, in dem Sie Nektarpflanzen kultivieren und Nisträume bereitstellen. Zum Nisten benötigen manche Arten eine Nisthöhle, andere Hummeln nisten aber auch in dichter Vegetation oder lockerem Altgras. Belassen Sie deshalb "wilde Ecken" in Ihrem Garten. Vielleicht findet dort eine Hummel einen Nistplatz.
Ein unscheinbarer Frühblüher - der Gelbstern (31.3.2019)
Ihre Blüten sind nur bei Sonnenschein geöffnet und erst aus der Nähe lassen die zierlichen, gelben sternförmigen Blüten ihren besonderen Charme erkennen. Es sind Gelbsterne, in mehreren Arten an mageren Störstellen auf Wiesen und Weiden, manche auch in Äckern vorkommend. Ihre gar nicht mal so kleinen gelben Blüten werden im Spiel der grünen Farben auf den Wiesen gerne übersehen. Doch es lohnt sich der genaue Blick und die Pflanze kommt auch bei uns vor - etwa auf dem Langstädter Wingertsberg oder entlang des Radweges von Langstadt nach Harpertshausen.
Die Balz des Rotmilans (29.3.2024)
Allmählich wird es frühlingshaft und die Milane besetzen ihre Reviere. Mit melodischen Trillern machen die Männchen auf sich aufmerksam. Sie wollen damit eine Partnerin finden und Konkurrenten signalisieren, daß dieses Revier besetzt ist. Die Milane sind an dem mittig eingekerbten Schwanz gut zu erkennen. Doch Vorsicht; es gibt zwei Milanarten! Der Rotmilan hat einen tief gegabelten Schwanz, einen hellen Kopf und der Schwanz ist rotbraun. Beim Schwarzmilan ist der Schwanz weniger eingekerbt; der Kopf ist dunkel, auch die Flügelunterseite haben keine starken Aufhellungen an der Hand und die Schwanzoberseite ist dunkelbraun.
Dicke Tauben machen Spektakel (31.3.2023)
Neben den verwilderten Haustauben ist auch eine Wildtaubenart häufiger in den Dörfern geworden: Die Ringeltaube.
Anders als die von der Felsentaube abstammende Haustaube brütet die Ringeltaube nicht in Kolonien und in der Regel auf Bäumen. An ihrer markanten weißen Halsmarke - dem namensgebenden "Ringel" - ist unsere größte heimische Wildtaube gut zu erkennen. Nur die Jungvögel haben dieses Kennzeichen noch nicht. Im Moment ist Balz bei der Ringeltaube und neben dem Gurren sind die Männchen mit Schauflügen beschäftigt, mit denen sie Ihr Revier markieren und Weibchen zu beeindrucken suchen. Eine gute Gelegenheit, diese Vögel zu beobachten.
 
April
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Bauhandwerkerinnen mit Papier (Wespen) (11.4.2011)
Mit dem Frühling beginnt die Zeit einer regen Bautätigkeit für viele Tiere. Vögel bauen ihre Nester und auch viele Insekten sind mit dem Bau von Nestern beschäftigt. Dies trifft auch für die Wespen zu. Jungköniginnen, die den Winter überstanden haben, sind mit dem Bau erster Waben beschäftigt. Dort werden sie Arbeiterinnen aufziehen, die dann für den Ausbau des Nestes und die Versorgung der Jungen zuständig sein werden. Anders als bei der Honigbiene sind die Nester der Wespen aus Papier, und dafür benutzen sie den Zellstoff aus dem Holz. So kann man die Tiere am Holz sitzen sehen und wer genau hinschaut, sieht auch, wie die Tiere Holzfasern von der Oberfläche abraspeln. Dabei gibt es Wespen, die nur altes, verwittertes Holz verwenden - bei diesen Arten sind die Nester dann grau. Andere Wespenarten bevorzugen frisches Holz. Diese Arten haben hellbraune Nester.
Die Zauneidechse genießt die Frühlingssonne (13.4.2014)
Mit der allmählichen Erwärmung des Bodens werden auch die Arten munter, deren Körpertemperatur von den äußeren Bedingungen eingestellt wird. Während den feuchtebedürftigen Amphibien Temperaturen von 5-8 Grad reichen, suchen Reptilien höhere Betriebstemperaturen. Anders als Säugetiere sind die heimischen Reptilien nur sehr begrenzt in der Lage, über ihren Stoffwechsel Wärme zu produzieren. Also suchen sie Bereiche auf, an denen sie die gewünschte Temperatur erreichen können. Im Frühjahr, wenn der Boden noch nicht so warm ist und auch die Temperaturen noch nicht so hoch steigen, muß das Tier viel in der Sonne liegen, um seinen Körper auf Temperatur zu bringen. Dann gibt es gute Aussichten, eine Eidechse beim Sonnenbad anzutreffen. Die Zauneidechse kommt in Langstadt an verschiedenen Stellen vor und bei entsprechend behutsamem Vorgehen an Wald- und Heckenrändern ist solch ein Tier zu entdecken. Charakteristisch für die
Männchen sind die hellgrünen Körperseiten, während die Weibchen braun gemustert sind. Früher gab es auch die kleinere Waldeidechse in Langstadt, doch von dieser Art gibt es seit längerem keine Nachweise mehr in Langstadt. Für die nächsten Jahre ist eine kreisweite Erfassung der Reptilienbestände geplant. Wenn Sie ein Tier beobachten - oder ein totes finden - würden wir uns über eine Mitteilung freuen. Ein Bild zur ggf. erforderlichen Artbestimmung ist hilfreich.
MITMACHEN
Naturbeobachtungen machen Spaß. Lassen Sie andere an Ihren Entdeckungen teilhaben, in dem Sie Ihre Beobachtungen weitergeben. Im Kreis Darmstadt-Dieburg gibt es eine Artendatenbank der Naturschutzverbände. Mehr Informationen gibt es hier:
Naturkunde-Institut Langstadt
Mauerbienen in Hochstimmung (13.4.2009)
Mit der Wärme und den ersten Blüten kommt es zu hektischer Tätigkeit an Löchern in Holz oder Stein: Bienen fliegen herum; sie inspizieren die Öffnungen und werden dabei von paarungswilligen Männchen angeflogen. Neben der Honigbiene gibt es viele Bienenarten, die einzeln leben und jede ihre eigenen Nistzellen ausstattet. Auffällig sind zur Zeit zwei Mauerbienen-Arten (Die Arten Osmia cornuta und Osmia rufa). Beide Arten sind geringfügig kleiner als die Honigbiene und haben eine rötliche Behaarung. Sie haben in den Nistzellen des vergangenen Jahres überwintert und suchen nun die Öffnungen für die eigene Fortpflanzung, aber auch zum Übernachten auf. Dabei sind sie nicht wählerisch: Hohle Stengel, Bohrlöcher in Holz oder Stein, Verlassene Gänge in Lehmwänden, Eisenrohre - selbst unbenutzte Aquariumsschläuche, Trichter-Tüllen, Aufhängeösen von herumliegendem Werkzeug und vieles mehr wird genutzt. Die begatteten Weibchen tragen Pollen und Nektar in den Gang ein, bis die Menge für die Entwicklung einer Larve genügt; sie legen ein Ei dazu und verschließen den Gangabschnitt mit Lehm. Reicht das verbliebene Gangstück, wird eine weitere Zelle angelegt. In den Zellen entwickelt sich also je eine Larve zur fertigen Biene, die dann im nächsten Frühjahr den Gang verläßt, um die nächste Generation zu begründen.
Die Goldammer (13.4.2008 & 13.4.2018)
Die Goldammer bildet im Winter kleine Trupps und diese streifen zur Nahrungssuche umher. Sämereien und kleine Insekten hat sie im Visier.
Jetzt zum Frühlinsanfang haben sich die Trupps aufgelöst und die Männchen besingen bereits ihr Brutrevier. Es ist eine schnell aneinander gereihte Tonfolge mit einem langgezogenen Ende. Diesen Gesang kann man lautmalerisch in folgenden Vers fassen:
"Ach wie hab ich dich so liiiieeeb…" oder in der Reihung:
"sip sip sip si ziieeh"
Achten Sie einmal darauf! Wo Baum und Strauch wächst, etwas Altgras am Heckenrand vorhanden ist, kann mit der Goldammer, diesem goldgelben Frühlingsboten, gerechnet werden. Auf dem Wingertsberg waren 2008 Acht Pärchen zu beobachten und am Radweg nach Babenhausen ließen sich einzelne Goldammern auf den Bäumen sehen und hören, 2018 ist der Vogel deutlich seltener und wir suchen nach den Vorkommen.
Wer sieht den Wiedehopf? (17.4.2022)
Die Wahl des Wiedehopfs zum Vogel des Jahres 2022 erinnert an die Zeiten vor rund 60 Jahren, als dieser Vogel noch ein recht verbreiteter Brutvogel um Babenhausen war und auch in Langstadt brütete. Seine unverkennbare Gestalt und sein auffälliger Ruf "uppup - uppup" machen seinen Nachweis leicht, seine Seltenheit erschwert ihn dagegen wieder. Der letzte Brutplatz um Babenhausen war in den 1970er Jahren in einem Waldbestand, der damals dem neuen Wohnviertel "Babenhausen Ost" weichen mußte. Heute ist der Wiedehopf wenigstens mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als Durchzügler in April und Mai in unserer Region zu beobachten und vielleicht auch eines Tages wieder Brutvogel. Wer einen sieht, kann sich glücklich schätzen und wird gebeten, uns davon zu berichten.
Wann kommt die Mehlschwalbe? (20.4.2010)
Ende März / Anfang April kehren üblicherweise die Schwalben zu uns zurück. Nach einem längeren Winter verzögert sich die Ankunft manchmal noch ein wenig. Oft sind dann die Schwalben schon im Rheintal anzutreffen, fliegen aber noch nicht in die umgebenden Gebiete. So war es 2010 und die ersten Schwalben in Langstadt waren Individuen der Rauchschwalbe, die Anfang April auftauchten. Doch auch Mitte April ist von den Mehlschwalben noch nichts zu merken in Langstadt. Darum unser Aufruf: Achten Sie doch mal auf die Schwalben. Die Mehlschwalbe hat keine langen Schwanzspieße, im Unterschied zur Rauchschwalbe hat sie eine weiße Kehle und sie ist die Schwalbe, die an Gebäuden außen nistet. Irgendwann muß doch wenigstens die eine oder andere den Weg nach Langstadt finden!
Wenig Maikäfer - wer sieht trotzdem einen? (21.4.2007)
Der Feldmaikäfer, die in Langstadt häufig vorkommende Maikäferart, macht eine mehrjährige Entwicklung durch. Je nach den Bedingungen in den Flugjahren ist die Art dann jahresweise häufiger oder selten. In diesem Jahr ist mit einer geringen Anzahl von Maikäfern zu rechnen. Um so interessanter ist es, einmal einen der braunen Brummer zu entdecken. normalerweise beginnt die Flugzeit im April und erstreckt sich über den Mai. Einzelne Tiere tauchen gelegnetlich auch noch im Juni auf. Wer findet also einen Maikäfer, wer hat den ersten und wer den letzten? Wir würden uns über die Mitteilung von Beobachtungen freuen.
Eine Nebelkrähe in Langstadt (22.4.2013)
Schon im vergangenen Herbst wurde ein Exemplar der bei uns nicht heimischen Unterart der Aaskrähe beobachtet. Die Nebelkrähe ist östlich der Elbe verbreitet und im Gegensatz zur heimischen Rabenkrähe durch je nach Jahreszeit mehr oder weniger auffällige graue Aufhellungen gekennzeichnet. Im Unterschied zu den Aufhellungen bei der kleineren Dohle fällt insbesondere der schwarze Brustlatz auf.
Nach wiederholten Nebelkrähen-Sichtungen über den Winter wurde das Tier auch im April noch mehrfach gesichtet, oft gemeinsam mit einem Exemplar der hiesigen Unterart Rabenkrähe. Ob es wohl zur Brut kommt? Achten Sie doch einmal etwas genauer auf die herumlaufenden Krähen, wenn Sie im Bereich westlich von Langstadt oder im Bereich des Sickenhöfer Weges unterwegs sind. Vielleicht begegnet auch Ihnen die Nebelkrähe.
Wann kommt der Kuckuck? (24.4.2012)
Alljährlich im Frühjahr kehren die Zugvögel aus ihren Winterquartieren zurück, um bei uns zu brüten - oder im Fall des Kuckucks brüten zu lassen. Das Weibchen des Kuckucks tauscht in den gerade vollständigen Gelegen seiner Wirtsvögel ein Ei gegen sein Eigenes aus, so daß der Jungkuckuck nach dem Schlupf in der Lage ist, Eier oder die kleinen Jungen des Wirtsvogels aus dem Nest zu schieben. So ist sichergestellt, daß der meist viel größere Kuckuck genügend Nahrung bekommt, ohne daß die Wirtseltern übermäßig belastet werden. Als Folge des Klimawandels kehren viele Zugvögel immer früher aus dem Winterquartier zurück und beginnen früher als seither mit der Brut. Nun gibt es Befürchtungen, der Kuckuck kehrt zu spät aus seinem Winterquartier zurück und findet immere weniger Nester, in denen er noch erfolgreich sein Ei unterschieben kann. Um mitzubekommen, ob es dem Kuckuck gelingt, sich den früheren Brutterminen anzupassen, ruft der NABU dazu auf, die ersten Kuckucksrufe zu melden.
Neue Hoffnung für den Kiebitz (25.4.2015)
Im letzten Jahr hatten die in Langstadt und Harpertshausen brütenden Brutpaare des Kiebitzes keinen Erfolg. In Harpertshausen hatte der Schutzzaun nicht gestellt werden können, so daß die Gelege verloren gingen; zuerst durch Wildschwein & Co dezimiert, bis nicht mehr genügend Paare etwas zu verteidigen hatten und die beiden verbliebenen Paare auch gegen Angriffe aus der Luft kaum mehr etwas mehr ausrichten konnten. In diesem Jahr sieht es noch gut aus. Ungewöhnlich viele Paare haben sich bei Harpertshausen angesiedelt und der Schutzzaun steht. Mindestens sieben Paare sind anwesend auf der Fläche, von denen 6 in jedem Fall brüten. 3 weitere Paare sind in der Nachbarschaft anwesend. Wenn Wildschwein, Fuchs, Waschbär, Dachs und andere Marder ausgesperrt sind, haben Angriffe aus der Luft kaum eine Chance bei diesem Bestand. So hoffen wir auf ein gutes Brutergebnis und wenig sonstige Störungen am "Kiebitzacker". Wir bitten daher, nur aus größerer Entfernung zu beobachten.
 
Mai
Die Stunde der Gartenvögel (1.5.2008)
Alljährlich im Mai findet die Stunde der Gartenvögel statt. Dann sind an einem bestimmten Wochenende alle Beobachter - ob im eigenen Garten oder dem eines Bekannten, aber auch in öffentlichen Anlagen und Friedhöfen - aufgerufen, eine Stunde lang auf die Vöpgel zu achten. Alle registrierten Vogelarten werden mit der maximal gleichzeitig beobachteten Individuenzahl notiert. In 2008 sollen die Beobachtungen in der Zeit von 9.5. bis 12.5. stattfinden. Die Ergebnisse bitte weitermelden; als Anreiz werden unter den Meldern Preise verlost. Aber auch außerhalb der Aktion kann es interessant sein, sich einmal eine Stunde einfach nur der Beobachtung von Vögeln im eigenen Garten zu widmen.
Langstädter Fledermäuse im Tiefflug (8.5.2006)
In diesem Jahr hat der Feldmaikäfer ein starkes Jahr, was faszinierende Fledermaus-Beobachtungen ermöglicht:
An günstigen Stellen - beispielsweise an südorientierten Waldrändern - können Dutzende von Fledermaus-Individuen der Arten Großer Abendsegler und Breitflügelfledermaus, aber auch weitere Arten in geringer Höhe bei der Jagd nach Maikäfern beobachtet werden.
Wiedehopf in Langstadt (11.5.2015)
Bei der Stunde der Gartenvögel glaubten wir uns verhört zu haben, als kurz ein Wiedehopfruf erklang. Doch Meldungen Langstädter Bürger lehrten uns eines Besseren. Tatsächlich war ein Exemplar des Wiedehopfs mindestens am 8. und 9. Mai in Langstadt gewesen, am 10. Mai wurde der Vogel dann in Schlierbach gesehen. Und das ist unverkennbar Wiedehopf: Langer, leicht gebogener Schnabel, Schwarz-weißer Rücken und Flügel, Beigebrauner Körper und schwarz bekrönte Federhaube, die der Vogel aufrichten kann. Wer hat den mehr als Amselgroßen Vogel noch beobachtet?
Distelfalter auf dem Zug! (12.5.2009)
Daß einige Vogelarten in den Süden ziehen, um dem Winter in Mitteleuropa auszuweichen, ist bekannt. Weniger bekannt ist, daß dies auch Insekten tun. Zu diesen Arten zählt der Distelfalter. Ein großer Teil der Tiere zieht im Herbst nach Süden, bis nach Nordafrika. Dort legen die Tiere Eier und die sich daraus entwickelnden Falter kehren wieder zu uns zurück. Je nach den Bedingungen im Süden kann es zu starker Vermehrung kommen, so daß die Tiere im Frühjahr bei ihrer Reise nach Norden durch die große Zahl recht auffällig sind. So ist es beim Distelfalter in diesem Jahr. Insbesondere am Westrand von Langstadt kann man die Falter beobachten, wie er in 1-2 m Höhe nach Norden fliegt. Am 10. Mai beispielsweise konnten am Mittag ca. 30 Distelfalter-Individuen pro Stunde gezählt werden.
Der Gartenrotschwanz - seltener Bruder des Hausrotschwanzes (15.5.2007)
Auch in diesem Jahr wurde in Langstadt wieder ein Gartenrotschwanz bei der "Stunde der Gartenvögel" beobachtet. Einstmals war dieser Vogel in den Obstgärten um die Orte ebenso verbreitet wie in den lichten Kieferwäldern um Babenhausen. Nach dramatischen Rückgängen ist die Art nun wieder etwas regelmäßiger zu beobachten und brütet auch im Ortsbereich mit 2 Paaren. Oder sind es etwa mehr? Achten Sie doch einmal auf die Männchen mit der orangen Brust, der Grauen Kopfkappe, Schwarzem Gesicht und weißer Stirn.
Mistkäfer mit Zusatzausrüstung (18.5.2021)
Sicherlich kennen Sie die Mistkäfer, die nun wieder auf den Wegen herumkrabbeln und sich an Pferdeäpfeln ansammeln. Sollten Sie einem Mistkäfer begegnen, der sich alleine auf einem Weg befindet, schauen Sie doch mal genauer hin: Vielleicht haben Sie Glück und haben einen der seltenen Stierkäfer vor sich. Anders als beim Mistkäfer haben die Männchen dieser Käferart auf dem Brustpanzer links und rechts einen nach vorne und in der Mitte einen nach oben gerichteten Dorn. An Pferdeäpfeln werden Sie diese Art eher nicht finden; Hasenkot, aber noch lieber Kaninchenkot nutzt der Stierkäfer zur Fortpflanzung. Die Käfer sind vom Herbst bis zum Frühjahr des Folgejahres zu finden. Schauen sie beim nächsten Mistkäfer also genauer hin. Wir freuen uns über Ihre Fundmeldungen.
Der Harpertshäuser Storch hat Junge! (23.5.2013)
Ein sehnlicher Wunsch der Harpertshäuser scheint im dritten Anlauf in Erfüllung zu gehen. Der Harpertshäuser Storch hat an auf seinem alten Nistplatz an der Kirche Nachwuchs! Am 19. Mai konnten vier Junge gezählt werden. Noch braucht ein Beobachter etwas Geduld, denn die Küken sind erst recht klein und nur selten richten sie sich so hoch auf, daß ihre Köpfchen deutlich über den Nestrand ragen. Doch wenn alles gut verläuft, wird sich das bald ändern und es wird nicht mehr schwer fallen, die Jungstörche am Nest zu zählen. Und wer weiß? Vielleicht sind es am Ende sogar 5 Junge?
Schwarzstorch über Langstadt (27.5.2014)
Daß der Weißstorch im Kreis als Brutvogel zurückgekehrt ist, hat sich allmählich herumgesprochen. Daß aber auch der Schwarzstorch, der ein eher heimlicher Waldbewohner ist, immer häufiger in unserer Region gesehen wird, ist bislang noch nicht so bekannt. Aktuell wurde der Vogel am 27.5. in Langstadt beobachtet. Wenn also wieder ein Storch zu sehen ist, hinschauen, ob der Vogel oberseits schwarz oder weiß ist. Vielleicht ist es ja eine der noch(?) seltenen Schwarzstorchbeobachtungen?
Die Kornblume blüht (28.5.2012)
Eine vertraute Erscheinung früherer Zeiten ist die Kornblume. Die einjährige Pflanze mit den charakteristischen blauen Blüten war einstmals eines der gerfürchteten "Acker-Unkräuter". Also eine Pflanze, die in den Feldern zwischen der angebauten Frucht existieren konnte und mit den früheren landwirtschaftlichen Methoden nur schwer unter Kontrolle zu halten war. Ganze Äcker waren blau von den Blüten der Kornblume, so daß der Ertrag darunter leiden konnte. Mit den Methoden der modernen Landwirtschaft ist die Pflanze keine Bedrohung der Ernte mehr, sie war zeitweise fast verschunden. Der behutsamere Umgang mit Spritzmitteln und bessere Methoden der Saatgutreinigung scheint der Pflanze nun einen Platz zuzubilligen, der ihr Überleben ermöglicht, ohne Ernten zu gefährden. Insbesondere an Rändern von Getreidefeldern findet sich die Pflanze nicht mehr so selten.
Die Kornblume ist auch auf Grund ihrer Farbe ungewöhnlich: Versuchen Sie einmal, 2 weitere heimische Wildblumen zu finden, die so ein intensives Blau aufweisen.
 
Juni
  Wo ist das Weiße Waldvöglein? (29.5.2007)
Kein Vogel, sondern eine Pflanze ist das Weiße Waldvöglein. Es ist eine der wenigen heimischen Orchideen, die in der Langstädter Gemarkung gefunden wurde. Ein Exemplar blühte mindestens zwei Jahre lang im Markwald neben dem Weg am Tiefen Graben. An dem Fundort ist nun nichts mehr von der Art zu finden. Aber vielleicht an anderer Stelle? Also Augen auf, wenn Sie in Mark oder Lützelforst unterwegs sind.
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Junge Spechte werden laut (1.6.2017)
Wer jetzt durch den Wald geht, hört vielleicht ein rhythmisches helles Krächzen, begleitet von Kicks-Rufen aus der Umgebung. Zu sehen ist in aller Regel nichts; nur Bäume ringsum. Erst nach genauerer Beobachtung ist die Herkunft der Rufe zu lokalisieren: Ein Loch im Baum verrät den Standort der Jungen des Buntspechtes, die den Lärm verursachen. Nun kurz vor dem Ausfliegen, betteln sie aus der Baumhöhle heraus lautstark um Futter. Das sind die Krächztöne. Das Kicksen kommt von den Altvögeln, die anders als die in der Bruthöhle verborgenen Jungvögel den Beobachter entdeckt haben und aus einer Position hinter einem starken Ast heraus beobachtend vor der möglichen Gefahr warnen.
Mit etwas Glück ist dann auch einmal einer der fast flüggen Jungvögel am Einflugloch zu sehen; die letzte Phase vor dem Ausfliegen der Jungen hat damit begonnen.
Ein Hauch von Mittelmeer in Langstadt (Feldgrille) (1.6.2006)
In Mai und Juni ist in den Gärten an der Uferstraße, am Wingertsberg und in den Feldern Richtung Babenhausen ein melodisches Zirpen zu hören, das den Zuhörer unwillkürlich an Sommer und südliche Länder denken läßt. Der Urheber ist die Feldgrille. Nur sehr geduldige Beobachter können das Tier bei seinen "Gesängen" beobachten, die es durch Aneinanderreiben der Flügel erzeugt: Es ist die Feldgrille (Gryllus campestris).
Die Beobachtung des Tieres ist deshalb so schwer, weil die Feldgrille eine Wohnröhre in den Boden gräbt, um sich bei Störungen dort hin zurückzuziehen. Leichter findet man die Weibchen, die den Geräuschen folgend fern ihrer Wohnhöhle auf der Suche nach einem Geschlechtspartner sind.
Die Türkentaube in Langstadt (15.6.2008)
Durch ihre sonoren Rufe "gu -guh-gu" macht die Türkentaube auf sich aufmerksam. Sie lebt in den Dörfern und Städten. Ihre ursprüngliche Heimat war Vorderasien. Von dort hat sie sich ausgebreitet und erreichte 1940 Wien.
In Langstadt brüteten 1958 die ersten Paare: auf einem Baum am Friedhof und auf einer Kiefer am Bahnhof. Der Langstädter Brutpaarbestand hat sich sodann ständig bis auf rund 25 Paare erhöht. Seit 30 Jahren ist jedoch wieder eine Bestandsabnahme festzustellen. Heute sind bei uns nur noch 10 Paare ansässig.
Die Türkentaube ist zierlich, beigebraun gefärbt, geschmückt mit einem schmalen schwarzen Halsring. Sie ist gut zu beobachten, weil sie gern Fernsehantennen und Dachfirste als Singwarte nutzt.
Große Vögel - kleine Beute (Jagd auf Junikäfer) (20.6.2009)
Wer jetzt gegen die Dämmerung hin in den Grünlandbereichen etwa westlich von Langstadt spazieren geht, kann möglicherweise beobachten, wie Bussarde in seltsamer Weise über die Wiese hüpfen. Auch Individuen von Turm- und Baumfalke sind in seltsam gaukelnden Flug unterwegs. Grund für dieses Benehmen ist das Schwärmen des Junikäfers. Allein die Masse dieses Käfers macht ihn zur interessanten Nahrung; zumal die Mäuse in diesem Jahr nicht so zahlreich sind. Der Bussard wartet am Boden, bis er einen der Käfer entdeckt und läuft rasch hin, um die Beute vor dem Abflug zu erhaschen. Baum- und Turmfalke dagegen jagen in der Luft die fliegenden Insekten - und verzehren sie auch im Flug. Letzteres sieht eher so aus, als ob der Falke seine Krallen reinigt, denn die Beute ist so klein, daß sie vom Boden aus nur mit Glück zu erkennen ist.
Ist die Kreiselwespe (Bembix rostrata) in Langstadt? (26.6.2022)
Sie war vor 20 Jahren noch eine extreme Rarität, Hessens größte Kolonie war auf dem Truppenübungsplatz bei Babenhausen mit rund 300 Nestern beziffert. Die Kreiselwespe jagt Fliegen, um ihre Jungen damit zu versorgen und nistet inzwischen - wohl als Folge des Klimawandels - zu Tausenden auf dem inzwischen aufgelassenen Truppenübungsplatz in Babenhausen. Nun wurden auch einige Exemplare im Feld südlich des Kalksandsteinwerks Babenhausen - also nicht weit von der Langstädter und Harpertshäuser Gemarkung gesichtet. Aber vielleicht sind die Tiere schon weiter vorgedrungen? Sandige - bevorzugt lockersandige Stellen - als Nistplatz und blütenreiches Grasland oder Brachen sind besonders geeignet für eine Ansiedlung. Wer findet die Erste in Langstadt oder Harpertshausen?
 
Juli
Eine Ringelnatter mitten im Ort. Wer vervollständigt die Chronik ihres Auftretens? (29.6.2006)
Wer hat die Ringelnatter beobachtet, die uns am 28. und 29.6.06 gemeldet wurde?
Die harmlose Schlange wird in Langstadt nur selten gefunden und der NABU Langstadt würde nun gerne erfahren, seit wann sich das Tier in Langstadt aufhielt und ob evtl. eine Wanderungsrichtung feststellbar ist. Außerdem würden uns allgemein Beobachtungen der Ringelnatter in bzw. um Langstadt interessieren.
 
Wer hört die Schleiereule schnarchen? (1.7.2007)
Die Schleiereule ist ein nachtaktiver Vogel, dessen heisere Rufe an das Schnarchen eines Menschen erinnern. Den Brutplatz wählt die Eule meist in Gebäuden, so etwa in Scheunen oder auf Kirchendachböden. Ansonsten ist der lautlose Flug der Eule hervorzuheben, der dem Mäusejäger den Anflug an seine Beute sehr erleichtert. Die erste Brut wird im Juni flügge und die zischenden Bettelrufe verstummen Anfang Juli. Bei ausreichendem Mäuseangebot kann es zu einer zweiten Brut kommen.
(8.7.2012)
Seit dem Jahr 2008 war der Langstädter Kirchturm als Brutplatz der Schleiereule verwaist. Nun hat diese Vakanzzeit in diesem Jahr endlich ein Ende gefunden. Schon im Frühjahr war zu merken, daß die Eule nächtens wieder öfters über Langstadt zu hören ist. Normalerweise sind die Jungen Juni schon recht groß und gut hörbar. In Langstadt sind die Jungen wohl etwas später geschlüpft und erst jetzt sind ihre Stimmen kräftig genug, auch unten von der Straße aus wahrgenommen zu werden. Es sollte allerdings ruhig sein, damit das leise Hungerzischen der 3-4 Jungvögel vernommen werden kann.
Lehmklumpen an der Wand - Lehmwespe erkannt? (11.7.2019)
Neben den sozialen Wespen, die durch die Bildung von Völkern und teilweise auch durch den Besuch am Essenstisch auffallen, gibt es zahlreiche solitär - also einzeln lebende - Faltenwespen. Die größte davon ist die Große Lehmwespe (Delta unguiculatus) und sie wurde dieses Jahr wiederholt auf dem Gelände des Naturkunde-Institutes beobachtet. In der Färbung und Länge erinnert sie an eine Hornisse, ist aber viel schlanker gebaut und der Hinterleib sitzt an einem schlanken Stiel am Bruststück. Die Tiere sind Raupenjäger und bauen ihre Nester aus Lehm. Die Nester sehen am Ende aus wie an die Wand geworfende Lehmklumpen und werden deshalb oft nicht als Tierbauten erkannt. Das ist durchaus der natürliche Zweck der Ausgestaltung. Doch dies birgt bei ordnungsliebenden Menschen die Gefahr, daß die Nester als Fassadenverschmutzung beseitigt werden und damit die Brut zerstört wird.
Übrigens: Die namengebende Eigenschaft der Faltwespen ist ihre Fähigkeit, die Flügel der Länge nach einfalten zu können. So sind sie platzsparender untergebracht als bei anderen Hautflügern und besser vor Beschädigungen geschützt.
Prachtlibellen auf dem Vormarsch (13.7.2007)
Noch vor wenigen Jahren war der Länderbach ein recht artenarmes Gewässer. Auffällige oder bunte Wasserinsekten waren an seinen Ufern selten. Das hat sich inzwischen geändert. So haben die Prachtlibellen den Bach zurückerobert. Der Körper dieser zierlichen Libelle ist intensiv metallisch gefärbt; beim Männchen trägt er normalerweise eine blaumetallische Farbe, das Weibchen ist grünmetallisch. Die Flügel des Männchens weisen bei der gebänderten Prachtlibelle ein dunkelblau metallisches Band auf, bei der ungebänderten Prachtlibelle sind die Flügel nahezu vollständig dunkelblau metallisch eingefärbt. Die Tiere geben mit ihren Flügeln Signale zur Anlockung von Weibchen.
In Langstadt gibt es bislang nur die Gebänderte Prachtlibelle. Doch vielleicht beobachtet jemand ja auch die ungebänderte Prachtlibelle, die erst seit zwei Jahren wieder in das Kreisgebiet vordringt.
Turteltaube gurrt im Ort (17.7.2017)
Eine seltene Taube hält sich schon einige Zeit im Ortsbereich von Langstadt auf. Meist sitzt sie unsichtbar in einem Baum und läßt ihr Gurren hören, aber manchmal gurrt sie auch gut sichtbar auf einer Antenne sitzend. Der Vogel war früher gerade rund um Babenhausen ein häufiger Brutvogel, der vor allem in lichten Wäldern, Obstwiesen und Gärten am Ortsrand zu finden war. In Langstadt ist die Taube kein regelmäßiger Brutvogel mehr. Doch was ist mit 2017? Ende Juni war der Vogel häufig im Bereich östlich der Kirche zu hören, auch an anderen Stellen im Ort war er schon aufgetaucht. Nur einen Partner hat bislang noch niemand gesehen. Vielleicht ändert sich das ja noch? Wer ein Pärchen der Turteltaube in Langstadt sieht, wird daher um Mitteilung gebeten.
Junge Schwalben lernen jagen (18.7.2008)
Zwei Schwalbenarten leben in Langstadt. Die Mehlschwalbe baut ihre geschlossenen Lehmnester in der Regel unter dem Dachtrauf der Häuser. Die Rauchschwalbe dagegen bevorzugt für die Anlage ihres oben offenen Nestes Stallungen oder andere Inneräume von Gebäuden. In beiden Nestern füttern die Altvögel ihre bis zu sechs Jungen emsig mit Insekten.
Im Juni haben wir in Langstadt die Schwalbennester gezählt, um deren Bestand abzuschätzen. Im Vergleich zu unseren früheren Zählungen sind deutliche Rückgänge zu verzeichnen.
Nun ist immerhin eine neue Generation flügge geworden, erkennbar an den kürzeren Schwänzen - und dem Anbetteln der Altvögel. Wer sie genauer beobachtet, kann ihren noch etwas ungelenken Flug bemerken, der mit jeder Flugstunde aber eleganter wird.
Was sucht das Schachbrett im Altgras? (24.7.2023)
Wer aufmerksamen Auges in der Natur unterwegs ist, wird den Schachbrettfalter schon entdeckt haben. Die schwarz-weiß gefelderten Flügel geben dem Falter ein unverwechselbares Aussehen. Die Tiere bevorzugen violette Blüten zum Nektarsaugen, sie finden sich daher oft auf Wiesen-Flockenblume oder Disteln. Doch jetzt lassen sich die Falter dabei beobachten, wie sie in abgeblühten Wiesenflächen herumklettern. Das hat einen schlichten Grund: Der Schachbrettfalter gehört zu den Arten, die ihre Eier in Altgrasbestände ablegen. Unter anderem wegen solcher Falterarten werden die Pflegeflächen des NABU Langstadt nicht vollständig gemäht, sondern Altgrasstreifen belassen. Natürlich an jährlich wechselnden Standorten, damit nicht Gebüsch die Fläche übernimmt.
Kriechtiere im Fokus (30.7.2014)
Sie galten lange als die nächsten Verwandten der Dinosaurier, doch das ist inzwischen überholt. Dennoch haben die heimischen Kriechtiere einen besonderen Reiz und es trotz der Diskussion über bestimmte europarechtlich geschützte Arten bei Planungen ist es überraschend, wie wenig eigentlich über die tatsächliche Verbreitung der Kriechtiere bekannt ist. Das wollen die Naturschutzverbände mit ihrer Artendatenbank jetzt ändern und rufen dazu auf, die Beobachtung von Kriechtieren zu melden. Wir schließen uns der Aufforderung an. Meldungen an uns oder an:
a d b @ n a t u r k u n d e - i n s t i t u t - l a n g s t a d t . d e.
 
August
Der Große Goldkäfer ist unterwegs (23.7.2007)
Wer jetzt an warmen Tagen aufmerksam um sich schaut, kann - insbesondere an Stellen mit höhlenreichen Baumbeständen - einen rund 3 cm großen Käfer fliegen sehen, dessen grünmetallischer Panzer im Fluge in der Sonne glänzt. Es ist der große Goldkäfer, der sonst nur selten zu sehen ist, da er sich im Holzmulm alter Baumhöhlen entwickelt und anders als die meisten Rosenkäfer-Arten nur selten Blüten besucht. Er fliegt vor allem herum, um andere Baumhöhlen aufzusuchen. Besonders gut läßt sich das auf dem Wingertsberg beobachten, da die Höhlen der alten Obstbäume niedrig sind.
Bemerkenswert: Der Große Goldkäfer braucht seine gepanzerten Flügeldecken nicht anzuheben, um die weichhäutigen Hinterflügel auszubreiten. Sie werden seitlich aus schmalen Schlitzen zwischen Körper und Flügeldecken herausgestreckt. So bleibt der Rücken auch im Flug gepanzert. Ein großer Vorteil, der jedem einleuchtet, der schon einmal gesehen hat, wie Sperlinge Maikäfer im Flug am weichen, ungeschützten Rücken packen . . . .
Der Große Goldkäfer gehört zu den Rosenkäfern. Die Larven der Rosenkäfer sehen den Engerlingen des Maikäfers sehr ähnlich, ernähren sich aber anders als dieser ausschließlich von abgestorbenen, meist holzigen Pflanzenteilen. Ansammlungen von Engerlingen in Kompost- oder verfallenden Holzstapeln sind also Helfer des Gärtners, die bei der Umwandlung von Pflanzenmasse in Pflanzendünger mithelfen.
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Dicke Brummer (Sägebock) auf der Suche nach Holz (1.8.2006)
Im August tauchen auch im Ortsbereich von Langstadt große Bockkäfer-Arten auf. Es ist vor allem der Sägebock (Prionus coriarius). Die Tiere landen gelegentlich auf seit längerem lagernden Feuerholz. Am häufigsten werden sie aber bemerkt, wenn sie in eine Regentonne geraten sind oder im Dunkeln - irritiert vom Licht - an waldrandnahe Lampen anfliegen. Trotz der Größe und dem Interesse an Holz ist der Sägebock kein Schädling: Die Larve des Sägebocks lebt in stark vermorschten Holz, das keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr für den Menschen hat.
Sollte Ihnen einer dieser rund 4 cm langen Käfer begegnen, freuen Sie sich, daß es noch solch beeindruckende Insekten bei uns gibt. Und denken Sie daran, Ihre Regentonnen abzudecken, damit keine Tiere darin verunglücken.
Wo gibt es die Gottesanbeterin? (15.8.2023)
Etwa ab August ist die Gottesanbeterin erwachsen und beginnt auch mit Flügen, wodurch sie nun eher zu finden ist. Nach einem Bestandstief in den achtziger Jahren, als die Art in Deutschland nur noch im Kaiserstuhl lebte, konnte sie sich durch die Klimaerwärmung wieder ausbreiten und hat inzwischen auch den Babenhäuser Raum erreicht. Um das Ausbreitungsgeschehen verfolgen zu können, wird um Meldungen von Funden gebeten. Wer ein Exemplar sichtet, kann uns den Fund melden, am Besten mit Bild, damit wir das Geschlecht bestimmen können.
Der Bienenfresser tritt auf (17.8.2015)
Nach dem Wiedehopf im Frühjahr ist nun eine andere "exotische" Vogelart im Babenhäuser Raum unterwegs gewesen und vielleicht auch noch zu beobachten: Der Bienenfresser. Anfang des Monats war es ein kleiner Trupp, der in Babenhausen durchflog. Die tropisch anmutenden Vögel sind spezialisierte Insektenjäger, die zur Brut in Steilwänden eine Höhle graben. In Deutschland brüten rund 300 Paare, in Hessen sind sie eine sehr seltene Erscheinung. Daher interssiert es uns sehr, ob noch jemand die bunten Vögel beobachtet hat.
Wichtige Kennzeichen: Etwa Amselgroß, Langer Schnabel, rostbraune Oberseite, schwarze Augenbinde, gelbe Kehle und blaue Bauch. Der Schwanz trägt in der Schwanzmitte einen "Schwanzspieß".
Wespenjäger (Hornisse) in Aktion (17.8.2013)
Zunächst sah das Jahr gar nicht gut aus für die Wespen. Regen und Kühle machten den jungen Völkern zu schaffen. Wer aber bis in den Juni durchhielt, fand nach dem Wetterumschwung gute Bedingungen und die Wespenvölker wuchsen stark an. Beuteinsekten für die Larven wie auch Nektar für die Altwespen war gut zu bekommen. Nun fliegen die Wespen kräftig, im blühenden wilden Wein ebenso wie auf anderen wespenbblütigen Pflanzen - und leider auch auf dem Obstkuchen. Doch gelegentlich mischt sich ein dicker Brummer unter die Wespen und greift plötzlich zu: Auf dem Speiseplan der Hornisse - speziell für die Larven - steht Wespe. Und so ist die Hornisse immer wieder zu beobachten, wie sie Wespen angreift und tötet. Anschließend beißt sie Kopf, Hinterleib und Flügel ab und transportiert das muskelreiche Bruststück zum Nest.
Ölkäfer in Langstadt (18.8.2009)
Der August ist der einzige Monat, in dem bisher Ölkäfer in Langstadt gemeldet wurden. Die Ölkäferarten - auch Maiwürmer genannt - sind überwiegend im Frühjahr aktive, flugunfähige Tiere. Die Deckflügel sind reduziert und meist erscheint der Hinterleib unverhältnismäßig groß. Bei der in Langstadt entdeckten Art ist das nicht ganz so. Der gut ein cm große Käfer hat auffällig orange Flügelbasen, die Flügeldecken sind nach hinten stark verschmälert und decken den Hinterleib nicht ganz ab. Der Hinterleib ist bei dieser Art zwar auch groß, aber nicht auffällig.
Die Ölkäfer haben eine recht komplizierte Entwicklung, die sich teilweise in den Nestern von Wildbienen vollzieht. Deshalb ist Sitaris muralis vor allem an Trocken- oder Bruchsteinmauern zu finden, an dem im Frühjahr viele Wildbienen geflogen sind. Die Art ist eine große Seltenheit und am ehesten in der zweiten Augusthälfte zu entdecken. Wir sind gespannt, ob ein weiteres Exemplar in Langstadt entdeckt wird.
Der Kolkrabe beim Spielen (22.8.2008)
Der größte Singvogel der Welt lebt auch in Deutschland und tritt seit letztem Jahr auch häufiger in Langstadt auf: Es ist der Kolkrabe. Er erreicht Bussardgröße und hat einen auffällig langen und keilförmigen Schwanz. Die Vögel sind für ihre Intelligenz bekannt, aus dem ein ausgeprägter Spieltrieb resultiert. Das ist besonders gut zu beobachten, wenn man einem Familienverband begegnet. Meist sind es die Jungvögel, die mit spielerischen Aktionen nicht aufhören können. Die Vögel necken sich, experimentieren mit Stöckchen und anderen Gegenständen oder zewigen beeindruckende Flugspiele, bei denen immer wieder das sonore "Korr-korr" des Kolkraben zu hören ist.
Insekten-Hardrock - Der Gesang des Grünen Heupferds (30.8.2011)
Die Spätsommernächte sind bei ausreichender Wärme erfüllt vom lautstarken Gesang des Grünen Heupferds. Beeindruckend ist die Lautstärke auch im Hinblick auf die Tonerzeugung: Durch Aneinderreiben speziell geformter Leisten auf den Vorderflügeln entstehen die Laute. Der Klang ist freilich nicht so klangvoll und melodiös wie bei den Grillen oder durch wechselnde Tonfolgen und Laute gekennzeichnet wie bei vielen anderen Springschrecken.
Das Große Heupferd gehört zu den größten und gleichzeitig häufigsten heimischen Springschreckenarten. Die Tiere sind auch in den Dörfern regelmäßig zu finden und fangen auch Insekten, um sie zu verzehren. Für den Menschen sind sie ungefährlich, wehren sich aber freilich so gut sie können, wenn sie gefangen werden. Und ihre Mundwerkzeuge haben schon etwas Kraft. Was bei den weiblichen Tieren wie ein Stachel am Körperende aussieht, ist ein Legebohrer, mit dessen Hilfe die Eier im Erdboden deponiert werden. Manchmal kann eines der Tiere fliegend beobachtet werden, es erinnert dann an eine grüne Libelle - bis es landet, dann ist es mit seinen langen Springbeinen unverkennbar.
 
September
Die Balz der Fledermäuse (2.9.2008)
Die Fledermäuse halten im Herbst Hochzeit. Für einige Arten - beispielsweise bei der Zwergfledermaus - sind Verfolgungsflüge bekannt, sogenannte "Tandems". Man sieht dann zwei Fledermäuse in kurzem Abstand wie an einer Schnur gezogen hintereinander her fliegen. Oft lassen sich dabei hohe Zirptöne hören, die sich bei zehnfacher Zeitdehnung als Triller entpuppen. Die Paarung selbst findet dann heimlich in engen Spalten statt - vorausgesetzt, Männchen und Weibchen werden sich einig...
Ein neuer Klang in Langstadt: Das Weinhähnchen (3.9.2006)
Seit wenigen Jahren lebt auch in Langstadt ein kleines Tier, das einst auf wenige, besonders warme Standorte begrenzt war: Das Weinhähnchen. Vor rund 20 Jahren im Altkreis Dieburg nur vom Herrnberg in Groß-Umstadt bekannt, hat es sich inzwischen recht weit im Altkreis verbreitet.
Die wenigsten haben das Weinhähnchen schon gesehen, aber viele schon gehört. Je nach Witterungsverlauf beginnt das Tier ab Ende Juli oder im Laufe des August mit einem wohltönenden "rüüüht-rüüüht-rüüüht" auf sich aufmerksam zu machen. Wer in einer nicht zu kalten September-Nacht in Langstadt unterwegs ist, kann an diversen Stellen das Weinhähnchen vernehmen. Wer ein richtiges Konzert dieser Art hören will, hat dazu auf dem Wingertsberg Gelegenheit.
  Die Kanadagans (8.9.2022)
Nach der Getreidernte kamen die ersten Exemplare, um nun immer wieder - neben anderen Gänsearten - in Langstadt und Harpertshausen auf den Äckern nach Nahrung zu suchen. Der aus Nordamerika stammende Vogel mit dem schwarzen Hals und dem weißen Wangenfleck ist nach der Nilgans die zweite fremdländische Gänseart, die sich in der Region etablieren konnte und regelmäßig auch im Babenhäuser Raum Junge erbrütet. Daneben hat sich auch die heimische Graugans bei uns als Brutvogel etabliert, so daß schon hingeschaut werden muß, welcher Gänsetrupp diesmal lärmend über den Ort fliegt oder in den Feldern landet.
Schlemmer am Fallobst (Insekten) (5.9.2020)
Spätsommer und Herbst ist Erntezeit auf den Obstwiesen. Doch nicht nur Menschen holen sich Obst. Viele Insekten nutzen das reife bis überreife Obst als Nahrungsquelle. Nehmen Sie sich doch mal die Zeit, Insekten am Fallobst zu beobachten. Da arbeiten sich Wespen systematisch in die Falläpfel, Schmetterlinge wie Waldbrettspiel, Admiral oder Großer Fuchs saugen an den Früchten und Ameisen bilden regelrechte Straßen zu den Äpfeln. Selbst Bienen kommen zum Fallobst - besonders wenn die Blütentracht gering ist. Wenn das Obst schon gärig ist, läßt sich auch bei Insekten so manches Phänomen der Trunkenheit beobachten: Wespen, die nicht mehr geradeaus fliegen können oder die sich im Suff in stereotypen Bewegungen ergehen. Aber Vorsicht: Wie beim Menschen sinkt die Hemmschwelle auch bei betrunkenen Wespen, da sitzt bei mancher Wespe der Stachel lockerer als sonst.
Stare in Schwärmen (10.9.2018)
Nach dem die Brutzeit des Stares schon einige Zeit verstrichen ist, fallen nun die mehr oder weniger großen Schwärme des Stares auf. Die meisten mausern sind jetzt schon in das weiß getüpfelte Winterkleid; im Bild ist es ein Jungstar, der in sein erstes Winterkleid wechselt. Das Braun dominiert hier noch, aber die Bauchseiten ziert schon das kontrastreiche Federkleid. Besonders beeindruckend sind größere Starenschwärme, beispielsweise beim Einflug zu Schlafplätzen in Schilf oder Bäumen. Mit beeindruckenden Flugmanövern bewegt sich der Schwarm wie ein Organismus.
Ein Schmetterling an Obst (Admiral) (11.9.2016)
Die Obsternte ist im Gange, aber angefaultes Obst bleibt meist liegen oder wird achtlos zur Seite geworfen. Doch auch dieses Obst hat seine Liebhaber und darunter ist einer der Großen Tagfalter, von denen im Herbst nicht mehr allzu viele fliegen: Der Admiral (Vanessa atalanta) findet sich besonders bei überreifen Zwetschgen und Birnen ein, um den süßen Saft der angegammelten Früchte zu saugen. Die letzte Generation dieses Falters flog früher in südlichere Gefilde, um dort eine neue Generation zu gründen. Als Folge des Klimawandels versuchen aber immer mehr dieser Tiere bei uns die Überwinterung. Die Art fliegt daher nun noch bis spät in den Herbst hinein, bis die kälter werdenden Tage und Nachtfröste den Tieren signalisieren, einen geschützten Platz aufzusuchen.
Eine Raupe im Karottenbeet (Schwalbenschwanz) (12.9.2021)
Schmetterlinge entwickeln sich bekanntermaßen aus Raupen. Dementsprechend erscheinen die Raupen mehr oder weniger im Wechsel mit den erwachsenen Faltern. Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) hat eine auffällige Raupe, die vor allem an verschiedenen Doldenblütlern lebt. Dazu gehören auch einige unserer Kulturpflanzen. Verbreitet sind Fenchel, Dill, Petersilie und Karotten. Wer noch Gemüse im Garten zieht, kann also der Raupe des Schwalbenschwanzes im eigenen Garten gut begegnen: Der Schwalbenschwanz zieht weit umher und legt hier und dort ein Ei an die Futterpflanzen. Daher ist die Raupe gar nicht so selten in Gärten zu finden. Die vereinzelte Ablage der Eier stellt sicher, daß der Fraß an den Pflanzen in überschaubarem Rahmen bleibt. So ist die Freude über einen Raupenfund weitgehend ungetrübt von Sorgen um Ernteausfälle.
Die letzten Schwalben des Sommers (19.9.2007)
Die kalten Nächte erinnern an das allmähliche Ende des Sommers. Es beginnt die Zeit, in der viele Tiere ihre Wintervorbereitungen beginnen. So auch die Schwalben, die in den warmen Süden bis nach Afrika fliegen, um dort unseren insektenarmen Winter zu umgehen. Die am Ort brütenden Vögel sind überwiegend bereits weggeflogen, aber Langstadt beherbergt noch recht regelmäßig Schwalben; nämlich Durchzügler, deren Brutgebiete weiter im Norden liegen. Achten Sie also auf die Schwalben: in Kürze werden keine mehr bei uns sein....
Igel unterwegs zum Schlemmen (20.9.2009)
Wer Abends unterwegs ist, kann sehr leicht einem Igel begegnen. Eifrig bemüht, etwas zu fressen zwischen die Zähne zu bekommen, sind die Tiere die ganze Nacht unterwegs. Jetzt geht es für den Igel um das Überleben im Winter; je mehr Reserven, umso besser. Das Gewicht kann sich jetzt noch erheblich steigern, aber bei der Sucherei Nachts gibt es einen weiteren Aspekt, den der Igel lösen muß: er beginnt sich nach einem Winterversteck umzusehen. Und da gleichzeitig die Zeit beginnt, in der viele Menschen ihren Garten aufräumen, unsere Empfehlung: lassen Sie einen Astschnitthaufen liegen, bieten sie dem Igel Verschlupfmöglichkeiten unter Holzstapeln oder anderes Winterversteck. Ein wenig Heu oder Laub, damit der Igel den Winterschlafplatz auspolstern kann, wären auch hilfreich. Also denken Sie an den Igel, wenn sie jetzt nachts unterwegs sind - und wenn Sie ihren Garten aufräumen.
Spinnen im Herbst (20.9.2017)
Im Spätsommer ist bei vielen Spinnenarten noch einmal ein interessantes Phänomen zu beobachten: Die jungen Spinnen schlüpfen und wollen sich ausbreiten. Dazu erzeugen sie einen leichten Faden, der vom Wind erfaßt werden soll und die Tiere durch die Luft an einen neuen Ort trägt. Je nach Witterung klappt das besser oder schlechter. Ist der Wind nicht stark genug, verhängen sich die Flugfäden in der Vegetation. Solten Sie also in Spätsommer und Herbst eine Wiese sehen, die im Sonnenlicht voller feiner Seidenfäden glänzt, kennen Sie nun die Ursache: Hunderte von Jungspinnen haben vergeblich einen Flugfaden gesponnen und müssen auf günstigeres "Flugwetter" warten.
Eidechsen im Spätsommer (27.9.2011)
Die Reptiliensaison neigt sich dem Ende zu. Die sonnigen Septembertage bilden für viele Eidechsen den Abschluß des Jahres und im Lauf des Oktobers suchen die Tiere unterirdische Verstecke auf, in denen sie den Winter überdauern. Oft ist von den Tieren nur ein Rascheln und das Verschwinden eines Schwanzes zu bemerken. Doch im Spätsommer dauert das Aufheizen in der Sonne länger, was die Chancen zur Beobachtung von Eidechsen erhöht.
Die Zauneidechse ist bei weitem nicht mehr so häufig wie einst und wir interessieren uns daher für Beobachtungen. Achten Sie also jetzt auf die letzten Eidechsen des Jahres, so lange die Tage noch schön sind.
 
Oktober
  Dohlen in Schwärmen (2.10.2012)
Neben der Schleiereule gibt es einen weiteren Vogel, der nach Jahren der Abwesenheit als Brutvogel nach Langstadt zurückgekehrt ist. Die Dohle ist es, der Vogel des Jahres 2012, der in einigen Brutpaaren in Markwald und Lützelforst wieder aufgetreten ist. Der zu den Rabenvögeln gehörige Vogel brütet dort in geräumigen Baumhöhlen, andernorts tritt er eher als Gebäudebrüter auf. Die Dohle ist nun in Schwärmen unterwegs, meist eher in kleinen Gruppen von 4-6 Tieren, jetzt aber öfter einmal in größeren Gruppen, was einige dutzend Tiere oder mehr sein kann. Bei flüchtiger Betrachtung kann die Dohle als Krähe angesehen werden. Oft machen es die Krähen selbst leicht, die Dohlen zu erkennen: Sehr häufig sind es gemischte Schwärme von Krähen und Dohlen. Die kleineren Tiere sind dann die Dohlen, die auch durch einen völlig anderen Ruf als die Krähen auf sich aufmerksam machen. Ansonsten fällt die Dohle durch ihren aufgehellten Hals und Nacken auf, der von einer schwarzen Kopfplatte begrenzt wird. Wer entdeckt den größten Schwarm in Langstadt? Der Rekord des Jahres liegt derzeit bei etwa 45 Tieren.
Ein letztes Mal brausen die Insekten in diesem Jahr (11.10.2006)
Im Oktober blühen nicht mehr allzu viele Pflanzen. Eine davon ist der Efeu, und er lockt nochmal eine gewaltige Menge von Insekten an: die letzten Wespen und Hornissen des Jahres, Bienen und Schwebfliegen. Es können Mengen von Schwebfligen sein - und es ist spannend zu zählen, wie viele verschiedene Arten wohl anwesend sind: die einen schmal, die anderen breit, mal wie eine Biene gefärbt, dann wie eine Wespe. Hat die Fliege Längsstreifen auf dem Rückenschild, unterscheidet sich die daneben vielleicht durch die Beinfärbung, die Streifung des Hinterleibes oder ist sie stärker behaart?
Nutzen Sie die letzten "goldenen" Tage des Jahres: Genießen Sie die Sonne und entdecken dabei die Vielfalt der Insekten an der Efeu-Blüte.
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Ein Zug neben den Schienen: Der Herbstzug der Feldlerche (11.10.2009)
Westlich von Langstadt ist die Landschaft weitläufig und offen. Genau richtig für Vogelarten wie die Feldlerche. Aus dem Sommer vielleicht als eifriger Sänger in der Luft bekannt, sind nun Scharen dieser Vogelart auf dem Durchzug nach Süden und pausieren auf den Feldern und Wiesen rund um den Länderbach. Mit dem Fernglas sind die sonst gut getarnten und versteckt lebenden Vögel jetzt schön zu beobachten. Zusätzlich fallen die Trupps insbesondere beim Auffliegen auf, wenn Sonnenlicht auf ihre hellen Bäuche trifft.
Heidelibellen im Herbst (15.10.2008)
Geht man an "goldenen" Oktobertagen an besonnten Tümpeln oder Teichen vorbei, sind oft noch rot gefärbte Libellen zu beobachten. Es sind Vertreter der Gruppe der Heidelibellen. Die Libellen sind eine recht urtümliche Insektengruppe. Sie erbeuten als Larve Kleintiere im Wasser und als entwickeltes Insekt in der Luft. Interessant ist ihr Paarungsverhalten, von dem insbesondere die Eiablage beobachtet werden kann: Das rote Männchen hält das braune Weibchen im Genick mit seinem Klammerapparat fest und begleitet die Eiablage. Es beschützt das Weibchen vor Angriffen anderer paarungswilliger Männchen.
Die Eier werden mit wippenden Bewegungen über Wasser- oder Schlammflächen abgeworfen.

Kranichzug über Langstadt (20.10.2007)
Im Oktober beginnt der Kranich-Zug über Hessen. Der beeindruckende Vogel fliegt ähnlich den Gänsen in Keilformation, meist in größerer Höhe, und verrät sich durch charakteristische Flugrufe. Hat man Sicht auf die Tiere, sind die langen Beine und die langen, spitzen Schnäbel das augenfällige Unterscheidungsmerkmal zu Gänseschwärmen. Die größten Chancen, die Vögel in geringer Höhe fliegen zu sehen sind bei ungünstigen Wetterverhältnissen wie Regen oder Starkwind. Die großen Vögel mit ihrem lang nach vorn gestrecktem Hals und den langen Beinen sind oft schon an ihren wohltönenden Kontaktrufen zu bemerken, bevor sie zu sehen sind. Zu Tausenden fliegen die Tiere nach Süden bzw. Südwesten, um ihre Überwinterungsgebiete - beispielsweise in der Estremadura Spaniens - aufzusuchen. Typisch sind ihre keilförmigen Flugformationen. Allerdings sind die Vögel leicht zu beeindrucken. Schon der Anblick eines Kirchturms, noch mehr der von Windrädern - nachts auch der Einsatz von "Sky-Beamern" - kann dazu führen, daß sie ihre Flugformation aufgeben, sich kreisend neu orientieren und dann erst wieder weiterfliegen. Mit etwas Glück kann man die Grauen Vögel mit ihrer markanten Kopfzeichnung in Schwarz, Weiß und Rot auch am Boden beobachten. Insbesondere die Hergershäuser Wiesen werden häufiger als Rastplatz aufgesucht. Gelegentlich landen sogar kleinere Trupps in der Langstädter Gemarkung.
Rabenkrähe und Nüsse (27.10.2020)
Die Rabenkrähe schätzt Walnüsse als Nahrung, jedoch sind diese nicht leicht zu knacken. Der Erfindungsreichtum der Krähen führt dennoch zum Erfolg: Am häufigsten ist zu beobachten, wie der Vogel mit der Nuß im Schnabel in die Höhe fliegt und die Nuß auf einen harten Untergrund wie einen steinigen Weg, eine Straße oder Betonpflaster fallen läßt. Manchmal legen die Tiere die Nüsse aber auch einfach auf die Straße und warten, bis ein Auto darüber gefahren ist und gelangen so mit relativ wenig eigenem Aufwand an den Inhalt. Andere warten aber auch, bis ein anderes Tier - z.B. Buntspecht oder Eichhörnchen - die Nuß geöffnet hat und versuchen dann die Nuß zu stibitzen. Beobachten Sie noch eine andere "Nußknack"-Variante?
Die Zweifarbfledermaus in Langstadt (31.10.2013)
Nicht leicht zu entdecken ist die Art, die diesmal zur Beobachtung vorgeschlagen ist. Die Zweifarbfledermaus wurde kürzlich zum ersten Mal in Langstadt entdeckt. Leider war es ein verunglücktes Tier, dem ein Rolladen zum Verhängnis wurde. Die Zweifarbfledermaus ist eine der Fledermausarten, die noch spät im Jahr starke Aktivitäten zeigt. Jetzt noch balzen die Männchen um die Gunst der Weibchen. Sie nutzen hierfür Felswände oder als Felswand-Ersatz markante Gebäude. Im Balzflug kann die relativ hoch fligende Art gelegentlich beobachtet werden: Der sehr helle Bauch reflektiert das Licht der Lampen. Wenn jetzt also eine Fledermaus - oder eigentlich nur ein weißlicher Fleck - im Dunkeln in mehr als 5 Metern Höhe in geradem Flug zu sehen ist, war es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Bauch einer Zweifarbfledermaus. Tagsüber sind die Tiere schwerer zu entdecken, da verstecken sie sich in Spalten hinter Verschalungen oder in Rolladenkästen. Bei Frosteinbrüchen dagegen fliegen sie oft in beheizte Räume ein, wo sie durch lautstarkes Auftreten auffallen können. Beispielsweise wenn ihnen ein Geräusch in der Wohnung nicht paßt. In Langstadt melden Sie sich bei uns, ansonsten bei einem Fledermausfachmann, wenn Ihnen ein solches Tier begegnet.
 
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  Der Fichtenkreuzschnabel (3.11.2015)
Jetzt ist die Zeit, in der der Fichtenkreuzschnabel relativ gut zu beobachten ist. Er ist größer als ein Sperling - fast so groß wie ein Kernbeißer - und tritt meist truppweise auf. Sein Ruf ist ein wohlklingender Triller und das Besondere ist sein spezialisierter Schnabel, bei dem sich der gebogene Unter- und Oberschnabel überkreuzen. Dieser Schnabel ist dafür ausgebildet, Samen aus den Zapfen von Fichte, Kiefer und Lärche zu spelzen. Mit dieser Nahrung füttert der Vogel auch seine Jungen und das führt zu einer Besonderheit im Brutgeschehen: Der Vogel brütet im Winter, wenn die Zapfen voller Samen stecken

Die Rotdrossel zieht (8.11.2014)
Ein feines Ziepen in der Luft ist meist der erste Hinweis auf den Vogel, den wir diesmal zur Beobachtung vorschlagen. Mit etwas Glück ist das Tier dann auch in der Luft zu entdecken, mal sind es einzelne Exemplare, meist aber kleine Trupps von Drosseln. Bei gutem Licht kann dann auch das wichtigste Erkennungszeichen der Rotdrossel erkannt werden: die rostbraune Flügelunterseite. Ansonsten ähnelt diese nordische Drosselart unserer Singdrossel, von einer rotbraunen Tönung des Übergangs ihres braunen Rückens zur gesprenkelten Unterseite abgesehen. Dort, wo es noch Beeren an den Bäumen oder Sträuchern hat, kann der Vogel mit etwas Glück auch am Boden beobachtet werden. Meist ist die Rotdrossel aber nur im Durchflug zu beobachten. Wir wünschen viel Glück bei der Beobachtung dieser schmucken Drosselart.
Der Star und der Wilde Wein (8.11.2018)
Nun fallen die Blätter beim Wilden Wein und gibt den Blick frei auf seine Früchte. Damit ist gewissermaßen die "Freigabe" der Beeren für ihre Verbreitung erfolgt und viele Tiere folgen der Einladung. Auch der Star, Vogel des Jahres 2018, gehört zu den Nutznießern. Überfallartig fliegen Trupps an den Wein an, erhaschen schnell ein paar Beeren, um im nächsten Moment wieder auf einen sicheren Ausguck zurückzufliegen, von dem aus evtl. lauernde Feinde entdeckt werden können. Ein interessantes Schauspiel, in Langstadt etwa an der Fassade des Naturkunde-Instituts zu beobachten.
Die Mäuse suchen Wärme (9.11.2021)
Mit den herbstlichen Tagen sind die goldenen Zeiten für Kleinsäuger im Freien vorbei. Sie suchen nun geschütztere Bereiche auf und kommen daher in Gebäude, wo sie sich durch Geräusche oder Spuren verraten können. Die meisten der "Einkehrer" gehören nicht zur Hausmaus, sondern sind Wald- oder Gelbhalsmaus. Diese Tierchen unterscheiden sich von der Hausmaus durch größere Ohren, eine hellbraune Oberseite und eine reinweiße, scharf von der Oberseite abgesetzte Unterseite. Wald und Gelbhalsmaus - letztere weist eine durchgehende gelbbraune Halsbinde über die Kehle auf - können aber problemlos draußen leben. Deshalb macht es bei diesen Tieren nicht so viel, sie in Lebendfallen zu fangen und in deckungsreichem Waldgelände wieder freizulassen. Die Hausmaus dagegen kann die hiesigen Winter ohne dem Schutz von Gebäuden nur schwer überstehen.

Durchreisende im Langstädter Feld (Kornweihe) (11.11.2005)
Nun haben Sie Gelegenheit zur Beobachtung von Vogelarten, die man nicht alle Tage sieht. So war vor kurzem im Feld nördlich von Langstadt eine Kornweihe unterwegs. Es war das auffällige Männchen, dessen Oberseite silbergrau ist, nur die Flügelspitzen sind schwarz. Auch ziehende Gänse können in Langstadt rasten, vor allem in der Freien Feldflur im Norden und Nordwesten von Langstadt.
Milde Winter - letzte Blüher (Rote Taubnessel)(15.11.2022)
Auch in der kalten Jahreszeit kommt das Pflanzenwachstum erst dann völlig zum Erliegen, wenn Frost und Schnee herrschen. Eine der Pflanzen, die mit geringen Temperaturen zurecht kommen, ist die Rote Taubnessel (Lamium rubrum). Sie ist eine Pioniereart auf lückigen Brachen und daher nicht selten auf Äckern und im Garten auf den ruhenden Beeten zu finden. Auf eine Insektenbestäubung können sich die Winterblüher freilich nicht verlassen. Der Wind spielt nun die Rolle des Bestäubers, daneben kommen auch die sich selbst befruchtenden Pflanzen zur Fortpflanzung. Wer draußen die Augen offen hält, entdeckt sicher auch die unscheinbare Rote Taubnessel mit ihren rosaroten Blüten.
Die Mittelmeer-Eichenschrecke wird klamm (18.11.2008)
In diesem Monat kann man unter Bäumen oder an Hauswänden - insbesonderen an solchen mit Wandbegrünung oder angrenzenden Gehölzen - eine zierliche zartgrüne Heuschrecke mit einem helleren Rückenstrich finden. Es ist die Mittelmeer - Eichenschrecke, die nun an das Ende ihrer Lebenspanne kommt und nachts beispielsweise mit dem Laub zu Boden fällt und dort dann gefunden wird. Das Tier war noch vor 10 Jahren völlig unbekannt bei uns. Aus Langstadt gibt es einige Nachweise und es wäre interessant zu wissen, wie weit das Tier inzwischen bei uns verbreitet ist. Beobachtungen bitte melden bei Dirk Diehl
Spurensuche auf bunten Blättern (19.11.2006)
Es ist Herbst und die Blätter haben sich, bevor sie sich vom Baum lösen, bunt verfärbt. Doch nicht nur das Farbenspiel ist ein Blick wert: an den Blättern finden sich Spuren von Lebenwesen, die im Laufe des Sommers das lebende Blatt für ihre Zwecke genutzt haben.
Käfer und Raupen haben Löcher gefressen; kleine braune oder durchsichtige Stellen im Blatt weisen auf Miniermotten hin. Diese Tiere leben von den Zellschichten zwischen den "Außenhäuten" der Blätter. Manchmal kann man im Gegenlicht noch die reife Larve oder eine Puppe entdecken.
Gelegentlich fallen bizarre Auswüchse auf der Blattoberfläche auf, sogenannte "Pflanzengallen". Sie werden von bestimmten Insekten und Milben erzeugt, die Eier in das junge Blatt ablegen und damit gleich die Bildung der Gallen induzieren. Die schlüpfenden Larven leben geschützt im wuchernden Blattgewebe.
Tierische Vorratshaltung (Elster) (20.11.2009)
Die Elster ist ein auffälliger Vogel, den man bei uns kaum mit einem anderen verwechseln kann. Auch wenn sie nicht überall beliebt ist, ist sie doch ein interessantes Beobachtungsobjekt.
Im Herbst ist es ihre Vorratshaltung, die zu beobachten sich lohnt. alle Rabenvögel haben die Neigung, Vorratsdepots anzulegen, und so auch die Elster. Das interessante an diesem Vogel ist, daß er seine Verstecke eben im Siedlungsbereich, sozusagen unter unseren Augen auswählt. Beliebtes Objekt für die Verstecksuche sind Walnüsse. Man kann beobachten, wie ein Elster-Individuum mit einer Walnuß im Schnabel umherstreift, unter lose Dachziegel peilt, an Holzstapeln Spalten testet, Nischen untersucht und die Nuß schließlich deponiert. Dann ist sie vielleicht doch nicht zufrieden, zieht die Nuß wieder heraus und sucht weiter. Beim nächsten Versteck legt sie vielleicht noch ein Mosspolster darüber. Oder sie fühlt sich von Artgenossen oder anderen möglichen Interessenten für "ihre" Nuß beobachtet, entnimmt die Frucht wieder und die Suche geht von neuem los. Bis der Vogel schließlich mit allem zufrieden scheint und die Nuß versteckt läßt.
Immer noch Igel unterwegs (21.11.2007)
Mit dem November 2007 geht ein ausgesprochens Igeljahr zu Ende. Schon lange nicht mehr waren nachts so viele Igel zu beobachten wie in diesem Jahr. So lange die Witterung mild ist, sind die Tiere auch jetzt noch auf Nahrungssuche, um ihren Winterspeck zu schonen. Leider werden auch immer noch welche überfahren, wie ein in Langstadt frisch überfahrenes Tier am 20. November traurig belegte. Für Igelbeobachtungen, insbesondere für die genaue Position überfahrener Igel, interessiert man sich bei der Artendatenbank der Naturschutzverbände. Man will feststellen, ob es "Unfallschwerpunkte" gibt, um Risikofaktoren für Igelunfälle zu erkennen und sie gegebenenfalls zu entschärfen.
Bitte teilen Sie uns daher Igelfunde mit, ganz gleich, wo Sie das Tier im Kreisgebiet beobachteten.
Kälteharte Insekten (26.11.2017)
Wenn in Oktober und November die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, gibt es kaum noch Aktivitäten von Insekten. doch einige Arten haben sich an die niedrigen Temperaturen angepaßt, bei wärmeren Temperaturen sterben sie den Wärmetod. Dazu gehören die Frostspanner, Zierliche Nachtfalter, die in Spätherbst- und Frühwinternächten mit 4-10 Grad Abendtemperatur - besonders gerne in leicht regnerischen Wetter - zum Licht geflogen kommen. Die meisten von Ihnen sind verwaschen braun gezeichnet und daher nicht so spektakulär wie manch anderer Falter. Ihre Leistung ist es, einen Weg gefunden zu haben, bis an den Gefrierpunkt heran flugfähig zu sein. Achten Sie am Morgen auf die Falter, die jetzt an über Nacht von Lampen angestrahlten Wänden sitzen.
 
Dezember
Wo die Schwäne grasen ... (3.12.2019)
Zum Leidwesen der Landwirte tummeln sich wieder Gruppen von Schwänen auf den Äckern zwischen Langstadt, Altheim, Hergershausen und Babenhausen. 50 und mehr Tiere können beisammen sein und grasen auf den Kulturflächen, was nicht alle Kulturpflanzen gut vertragen und die betroffenen Landwirte mit Ernteeinbußen rechnen müssen. Davon abgesehen ist es interessant, die beeindruckenden Vögel zu beobachten. Manchmal trinken sie aus den Pfützern auf den Wegen; dann ist ggf. auch erkennbar, daß manche beringt sind. Wer dies bemerkt sollte versuchen, die Ringnummer abzulesen und uns mitteilen. Ein Fernglas ist dabei eine gute Hilfe.
 
Ein Raubwürger schaut vorbei (6.12.2008)
In manchen Wintern hält sich ein seltener Gast mit "kriminellem Namen" in der Langstädter Gemarkung auf. Der Raubwürger ist etwa amselgroß, überwiegend grau gerfärbt mit einem schwarzen Augenstreif und gehört zu den Singvögeln. Er lebt von Insekten, Eidechsen und Mäusen. Seine Neigung, Beute auf Heckendornen oder Stacheldraht zu deponieren, bis er sie benötigt, mag ihm seinen Namen eingebracht haben.
Die Art - früher Brutvogel in der Region - tritt derzeit nur noch als unregelmäßiger Wintergast auf. Er ist dort auf dem Ansitz zu finden, wo Gehölze oder Gehölzgruppen mit ein wenig Altgras und veschiedenen Feld- oder Grünlandnutzungen kombiniert ist. Chancen für eine Beobachtung bestehen beispielsweise an der Baumreihe am Radweg nach Babenhausen oder an der Windschutzhecke im Feld Richtung Sickenhofen.
Späte Rotmilane (7.12.2015)
Der Rotmilan verläßt eigentlich unsere Breiten zum Winter. Ausnahmen gab es schon immer, doch sie häufen sich - wohl als Folge der milden Winter. Und so lohnt es sich, öfter in den Himmel zu schauen, wenn man die großen Greifvögel liebt. Ab und an sind kleine Trupps der nun herumvagabundierenden Vögel zu sehen, so am 5. Dezember 5 Vögel über Langstadt. Der Rotmilan ist unverkennbar. Der tief gegabelte Schwanz, der ihm auch den Namen "Gabelweihe" einbrachte, ist meist auch von Weitem gut zu erkennen.
Schneidige Jäger aus Nordeuropa (Sperber) zu Gast in Langstadt (9.12.2007)
Im Winter sieht man öfter als sonst einen kleinen Greifvogel zwischen den Häusern hindurchfliegen und Kleinvögel jagen. Es ist der Sperber, der im Sommer kaum im Ort zu finden ist. Die Sperber-Individuen, die sich nun im Ort bewegen, stammen aus Nord- und Osteuropa. Von beringten Pfleglingen wissen wir, daß Vögel aus Finnland, Litauen, Lettland und Rußland vertreten sind. Sie weichen dem dortigen schneereichen Winter aus, und folgen damit Kleinvögeln wie der Kohlmeise, die es ebenso macht.
Der Winter bietet Gelegenheiten für die bequeme Beobachtung des Kleibers (16.12.2006)
Der Kleiber - Vogel des Jahres 2006 - lebt über den Sommer hinweg überwiegend in den Baumkronen der Wälder. Dementsprechend schwer ist er zu sehen. dieses Verhalten ändert sich, wenn der Winter Einzug hält. Dann kommt er zur Nahrungssuche auch in die Dörfer und besucht dort unter anderem die aufgestellten Futterhäuschen. So bietet sich zum Abschluß des Jahres nochmals die Gelegenheit, diesen Vogel gewissermaßen von der guten Stube aus zu studieren.
Der Waldkauz (19.12.2016)
Vogel des Jahres 2017 und Beobachtungsobjekt im Winter zugleich ist der Waldkauz. Wie alle Eulen lebt dieser Vogel recht versteckt und als vorzugsweise Waldbewohner ist doppelt schwer, ihn zu entdecken. Dennoch gibt es eine Beobachtungsmöglichkeit für Jeden: Diese Baumhöhlen bewohnende Eule balzt im Winter, um im zeitigen Frühjahr bereits auf den Gelegen zu sitzen. Die schaurig-schönen Rufe dieses Vogels sind in ruhigen Winternächten oft zu hören.
Wenn Sie also in dieser Jahreszeit in der Dunkelheit draußen sind, lauschen sie doch einmal am Rand von oder in baumhöhlenreichen Wäldern, ob Sie nicht seinen Ruf vernehmen können.
Ums Haus hüpft ein Matz mit rotem Latz (Rotkehlchen) (22.12.2009)
Der Winter ist eine Zeit, in der sonst recht versteckt lebende Vogelarten sichtbar werden. Zum einen fehlt das Blattwerk der Laubbäume und Büsche als Deckung, zum anderen verlassen viele der Arten ihre Brutgebiete und treten verstärkt in den Siedlungen auf. Beides trifft auf das Rotkehlchen zu und so kann man es jetzt recht häufig in Langstadt beobachten. Der zarte Schnabel des Vogels weist ihn als Insektenfresser aus; doch wer im Winter überleben will, darf nicht wählerich sein. So finden sich die Tiere auch an den Futterstellen ein und verzehren Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Ähnliches. Die Fütterung ist eine gute Gelegenheit, das Rotkehlchen und andere Vogelarten zu beobachten - und bei dieser Gelegenheit näher kennenzulernen.
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